
Nach Canberra ging es dann weiter nach Tasmanien. Vorher musste ich aber noch eine Nacht in Melbourne übernachten. Mein Flug sollte ganz früh morgens gehen so dass ich auch rechtzeitig ins Bett gegangen bin um ausgeschlafen zu sein denn ich wollte ja auf Tasmanien auch Auto fahren.
Das war aber leichter gesagt als getan denn leider hatte ich ein Mädel in meinem Zimmer welches ein ganz extremes Schnarchen hatte. Somit konnte niemand anderes in unserem Zimmer schlafen. Ich bin da normalerweise nicht so empfindlich und bekomme meist nichts mit nachts aber davon bin sogar ich wach geworden…
Tag 1 auf Tasmainen
Somit machte ich mich dann mit nur ca. 3 Stunden Schlaf auf den Weg zum Flughafen und nach Tassie, wie die Australier Tasmanien nennen weil sie gerne alles abkürzen. Dort angekommen konnte ich dann auch direkt meinen Mietwagen entgegen nehmen und losfahren. Meine Tagesetappe war Port Arthur auf der Tasman Peninsula (Tasmanische Halbinsel).
Der Weg dorthin führte mich erstmal an der Pirate Bay vorbei:
Von dort ging es weiter an verschiedenen andern Lookouts und Stränden vorbei nach Port Arthur. Wer jetzt glaubt Port Arthur sei eine moderne Stadt, der irrt sich denn es ist eine “historische” Stadt (also historisch für australische Verhältnisse…). Die Stadt ist auf jeden Fall sehr deprimierend denn früher bestand sie einfach nur aus Gefängnissen wovon nun meistens nur noch oder nicht mal mehr die Grundmauern stehen.
Nach einer kleinen Hafenrundfahrt, die auf jeden Fall sehr interessant ist, wanderte ich dann noch ein wenig in den Ruinen umher die aber alle nicht besonders spannend waren. Lustig fand ich aber die Idee, dass ich am Eingang eine Spielkarte erhalten habe die für einen ehemaligen Verurteilten steht und ich dann herausfinden musste wer dieser Verurteilte denn nun war.
Während der Suche im Visitor Centre wurde mir dann auch sehr viel über die Geschichte von Port Arthur erklärt. Im Großen und Ganzen war der Besuch interessant aber einen ganzen Tag, wie vorgeschlagen, könnte ich mich jetzt nicht dort aufhalten. Dafür aber an den traumhaften Stränden der Halbinsel.
Tag 2 auf Tasmanien
Am zweiten Tag ging es dann weiter an der Ostküste entlang Richtung Norden wo ich mir die so genannte “Wineglass Bay” anschauen wollte. Ich denke, dass sie auf Grund ihrer Form so genannt wird:
Um zu diesem Ausblick zu kommen, muss man ca. 45 Minuten bergauf mit einigen Treppen laufen. An dem Tag an dem ich da war war das Wetter leider auch nicht super toll, denn es war bewölkt und super schwül. Somit war ich nass geschwitzt als ich oben ankam (ich glaube das kann man sogar auf dem Foto erkennen…). Aber für den tollen Ausblick lohnte sich die Wanderung auf jeden Fall! Und danach konnte ich mich dann auch in den kalten Fluten in der Honeymoon Bay erfrischen.
Viel mehr habe ich an diesem Tag auch nicht gemacht. Mit den schlimmsten Erwartungen kam ich nun in der YHA an die ich für diese Nacht gebucht hatte. Die schlimmen Erwartungen hatte ich auf Grund der schlechten Bewertungen die dieses Hostel überall im Internet erhalten hat. Als ich aber ankam stellte sich heraus, dass es wirklich gar nicht schlimm war. Alles war schön sauber und nett. Natürlich war es nicht das schönste Hostel in dem ich bisher übernachtet habe aber es erfüllte seinen Zweck und wirkte nicht eckelhaft auf mich.
Tag 3 auf Tasmanien
Das sah ich allerdings am nächsten Morgen anders da ich dann feststellen musste, dass mein ganzes Bett voller Bed Bugs war. Sie krabbelten überall im Bett und auch an mir herum. Es war wirklich nicht schön und ich habe erstmal ausgiebig geduscht und meine Sachen gewaschen damit ich die Viecher auch auf keinen Fall mitnehmen würde…
Ich hatte schon öfter von Bed Bugs in Hostels gehört aber selber hatte ich noch nie welche in meinem Bett. Diese Erfahrung gehört wohl leider zu jeder Backpackerreise nach Australien und so kam ich auch darum nicht herum. Es ist nur zu hoffen, dass mir das in meinen verbleibenden Tagen nicht nochmal passiert. Ich dachte eigentlich auch, dass ich Glück gehabt habe weil ich keine Stiche an meinem Körper entdecken konnte doch nach ca. fünf Tagen sah ich dann plötzlich doch aus wie ein pubertierendes Monster oder wie ein Streuselkuchen.
Nach diesem Schock machte ich mich auf den Weg Richtung Norden. Mein Tagesziel war Launceston, die zweitgrößte Stadt in Tasmanien. Auf dem Weg dorthin kam ich in einem kleinen Städchen namens Ross vorbei:
Hier habe ich dann in einem niedlichen Cafe einen Kaffee getrunken und mich dann noch etwas genauer umgeschaut. In Australien wird ja alles als “historisch” bezeichnet was älter als 70 Jahre alt ist. 🙂 In Ross durfte ich dann also die historische Brücke, Kirche und das historische Rathaus bestaunen.
Auch wenn es nicht die spektakulärste Stadt war die ich jemals gesehen hatte war es doch ein schöner Zwischenstop.
Danach fuhr ich erstmal an Launceston vorbei denn ich wollte mir noch das Tamara Valley anschauen welches sich nördlich von Launceston befindet und ganz oben im Norden letztendlich ins Meer mündet. Es war eine schöne Fahrt am Fluss entlang und oben an der Spitze gab es dann wieder einen schönen Leuchtturm.
Die Nacht verbrachte ich dann in einem wirklich schönen Hostel namens Launceston Backpackers. Dort traf ich auch auf eine Reisegruppe mit wirklich netten Leuten die offensichtlich die gleiche Route geplant hatten mit der Tour die sie gebucht hatten. Da ich vorher nicht so genau wusste was ich mir alles auf Tasmanien anschauen sollte habe ich mir einfach die Tour Broschüren geschnappt und geschaut wo die auf ihren 6 Tages Touren hinfahren. Somit war klar, dass wir uns in den kommenden Tagen noch öfter treffen würden…