Hast du schon einmal eine Wanderung gestartet und wusstest gar nicht, wohin du eigentlich wandern würdest?
Normalerweise suchen wir uns unsere Touren immer schon zu Hause aus und wandern sie dann nur noch ab. So war auch vor ein paar Wochen der Plan, als wir mal wieder unsere Allgäu-Wanderführer durchstöberten und uns für eine Tour bei der Gunzesrieder Säge entschieden.
Doch vor Ort angekommen mussten wir feststellen, dass wir die Wanderung so, wie sie beschrieben war, nicht machen wollten, weil sie viel zu viel über Teerstraßen verlief.
Ein neuer Plan musste also her. Vor der Wanderkarte stehend überlegten wir hin und her, machten immer neue Vorschläge, kamen aber einfach auf keinen grünen Zweig. Irgendeinen Grund gab es immer, warum wir eine gewählte Route dann doch wieder verwarfen.
Nach vielem Hin- und Her entschieden wir uns dafür, einfach mal loszulaufen und dann spontan zu entscheiden, wohin es gehen wird. Am Ende wanderten wir zum Rangiswanger Horn, aber das wussten wir beim Start der Wanderung noch nicht.
Trotzdem hatten wir einen wundervollen Wandertag und möchten dir heute unsere Wanderroute vorstellen, denn die lohnt sich wirklich!
Ausgangspunkt zur Wanderung zum Rangiswanger Horn
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Rangiswanger Horn ist der große Wanderparkplatz an der Gunzesrieder Säge. Von hier hast du unglaublich viele verschiedene Wandermöglichkeiten. Wir entscheiden uns zunächst für den Start durch den Ostertal-Tobel.
Dafür wandern wir vom Parkplatz zunächst den Birkachweg entlang und folgen der Beschilderung zum Tobel. Nach wenigen hundert Metern erreichen wir den Eingang zum Tobel, der durch ein großes Tor gut erkennbar ist.
Durch das Tor betreten wir den Tobel und fühlen uns gleich wie in einer anderen Welt. Einmal kurz von der Straße abgebogen und schwubbs stehst du hier mitten in der Natur.
Durch den Ostertal-Tobel
An diesem doch eher schwülen Tag freuen wir uns bereits früh am Morgen, dass es hier im Tobel so herrlich kühl und erfrischend ist. Nicht nur die vielen Bäume spenden eine Menge Schatten. Auch das viele Wasser um uns herum kühlt die Luft stark ab, was sich sehr angenehm anfühlt.
Wir wandern immer am Flussbett des Ostertalbaches entlang. Wie auch in anderen Tobeln wartet hinter jeder Biegung eine neue tolle Kulisse auf uns. Es geht bergauf und bergab, über schmale Wege am Abgrund entlang, über Brücken und Treppen und unter großen Felsvorsprüngen hindurch.
Dann plötzlich hören wir es rauschen und dieses Rauschen wird mit jedem Schritt lauter. Nach kurzer Zeit können wir auch durch die Bäume hindurch sehen, woher dieses Rauschen kommt: Von einem wunderschönen Wasserfall mitten im Tobel.
Hach, ist das herrlich hier. Alleine dafür lohnt sich die Wanderung schon.
Im Verlauf des Tobels kommen wir noch an einigen weiteren kleineren und größeren Wasserfällen, Wasserläufen und Wasserlöchern vorbei. Alle zusammen bieten eine wunderschöne Kulisse und nach ca. 2 Kilometern sind wir doch ein klein wenig enttäuscht, dass der Spaß schon wieder vorbei ist, denn dann verlassen wir den Tobel wieder auf der anderen Seite.
Der neue Plan: Kleiner und großer Ochsenkopf
Noch immer wissen wir nicht genau, wohin uns die heutige Wanderung wohl führen wird. Wir machen eine kurze Pause am Wanderparkplatz am anderen Eingang des Tobels, denn hier gibt es wieder eine Wanderkarte.
Wir entscheiden uns erst einmal dafür, eine Tour über den kleinen und großen Ochsenkopf zu machen und von dort wieder zum Tobel abzusteigen.
Soweit der Plan.
Wir wandern also los. Zunächst geht es über einen Fahrweg an diversen kleinen Bauernhöfen vorbei. Dabei können wir bereits eine wunderschöne Bergkulisse genießen.
Bald darauf finden wir uns immer wieder in Waldstücken wieder. Über Wurzelwege geht es immer weiter den Berg hinauf. Anfangs noch recht flach, aber der Weg wird immer steiler und anstrengender.
Fast 600 Höhenmeter wandern wir permanent bergauf. Es ist zwar nicht so steil wie zum Beispiel beim Schrecksee, aber trotzdem ist es anstrengend.
Planänderung: Rauf zum Rangiswanger Horn
Nach 6,5 Kilometern erreichen wir einen Bergkamm, von dem aus wir bereits eine wunderschöne Aussicht über das Allgäu haben. Zeit für eine kleine Pause. Auf einem großen Stein machen wir es uns in luftiger Höhe bequem und genießen unsere mitgebrachten Snacks.
Nun haben wir zwei Möglichkeiten: Zum Ochsenkopf geht es rechts herum und zum Rangiswanger Horn links herum. Wir konsultieren unsere Komoot-App und müssen uns eingestehen, dass die Ochsenkopf-Tour vielleicht doch etwas zu optimistisch war. Die Tour ist mit fast 20 Kilometern doch recht lang und dazu kämen nochmal weitere 200 Höhenmeter, die wir zunächst zurücklegen müssen.
Wir entscheiden uns also dafür, die letzten Meter zum nahe gelegenen Rangiswanger Horn zu wandern und von dort auf der anderen Seite wieder abzusteigen.
Gesagt, getan. Ein paar Minuten später stehen wir am Gipfelkreuz und können gar nicht fassen, wie wunderschön die Aussicht von hier oben doch ist. Der Aufstieg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir machen nur eine kurze Pause, um die Aussicht zu genießen und machen uns dann auf der anderen Seite des Gipfels wieder an den Abstieg.
Vom Rangiswanger Horn vorbei an zwei weiteren Gipfeln zurück zum Ostertal-Tobel
Vom Gipfel des Rangiswanger Horns geht es nun bergab. Zunächst auch noch einmal kurz recht steil, aber dann wird es zunehmend flacher und angenehmer zum Wandern. Etwas weiter unten biegen wir links ab in Richtung Sigiswanger Horn, an dem wir als nächstes vorbeikommen.
Etwas unterhalb des Gipfels verläuft ein toller Wanderweg durch den Wald über einen wunderschönen Wurzelweg. Wir lieben es, dass die Wanderung so unfassbar abwechslungsreich ist. Das macht es super spannend und interessant.
Nach dem Sigiswanger Horn wartet schon der nächste Gipfel darauf, von uns passiert zu werden: Das Ofterschwanger Horn. Kurz bevor der Wanderweg hier zum Gipfel hinaufführt, biegen wir links ab und wandern am Berg vorbei einen Fahrweg entlang.
Dieser schlängelt sich weiter den Berg hinunter. Vorbei kommen wir an Wäldern und Feldern und können dabei immer wieder tolle Ausblicke auf die Nagelfluhkette und das Ostallgäu genießen. Kurz bevor wir die 12 Kilometer-Marke unserer Wanderstrecke erreichen zweigt rechts vom Fahrweg ein kleiner Wanderpfad ab. Dieser führt uns wieder in den Wald und weiter den Berg hinab.
Zurück durch den Ostertal Tobel
Nach einem weiteren Kilometer durch den Wald kommen wir wieder an der Straße an, auf der wir am Anfang unserer Wanderung aus dem Ostertal Tobel gekommen sind. Wir wandern jetzt ein kleines Stück die Straße entlang und biegen dann wieder in den Tobelweg ein, der uns zurück zu unserem Ausgangspunkt führt.
Zurück in der kleinen Ortschaft Gunzesrieder Säge entscheiden wir uns noch für eine kleine Einkehr im Restauran Kamin-Eck direkt gegenüber des Tobel-Eingangs. Leider macht die Küche gerade eine Pause, aber wir genießen trotzdem ein erfrischendes Bier und ein kleines Eis, bevor wir uns nach einer tollen Wanderung wieder auf den Heimweg machen.
Fazit zur Wanderung zum Rangiswanger Horn
Manchmal sind die spontanen und ungeplanten Wanderungen doch einfach die besten. Die Wanderung zum Rangiswanger Horn hat sich auf jeden Fall extrem gelohnt. Sie ist herrlich abwechslungsreich und bietet wunderschöne Aussichten.
Sie ist nicht unbedingt etwas für Wanderanfänger, denn auf Grund der Länge der Strecke und der Höhenmeter, die zurück gelegt werden müssen, kann es doch etwas anstrengender werden. Auch für Kleinkinder ist die Wanderung nicht geeignet. Wir haben unseren Zwergsteiger an diesem Tag auch lieber bei Oma und Opa gelassen.
Wer sich aber fit genug fühlt, der wird bei dieser Wanderung ganz sicher nicht enttäuscht!
Eine reine Tour durch den Ostertal-Tobel können wir aber in jedem Fall allen empfehlen.
Unsere Wanderung zum Rangiswanger Horn in der Übersicht
- Schwierigkeit (Technik): Mittel
- Schwierigkeit (Ausdauer): Mittel
- Länge: 14,5 km
- Höhenmeter: 670 m
- Gehzeit: 5-6 Stunden
- Einkehrmöglichkeiten: Restaurant Kamin-Eck am Ausgangspunkt
- Parkmöglichkeiten: Wanderparkplatz an der Gunzesrieder Säge
Nachwandern erlaubt
Natürlich möchten wir, dass du unsere Wanderungen nachwanderst. Vor allem, wenn es sich um so tolle Wanderungen handelt wie die zum Rangiswanger Horn:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Wanderung zum Rangiswanger Horn im Bewegtbild
Wenn du dir erst noch einen besseren Überblick über die Tour und ihre Beschaffenheit machen möchtest, dann schau dir auf jeden Fall unser Wandervideo zur Tour an:
Welche war deine bisher längste Wanderung? Verrate es uns in den Kommentaren!
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Das klingt wirklich nach einer besonders schönen Tour. Dass die spontanen Wanderungen uns oft an die herrlichsten Orte führen, kann ich nur bestätigen. Erst letztes Wochenende bin ich recht planlos durch Rheinhessen gewandert und hab ganz unerwartet einen traumhaften Sonnenuntergang in den Weinbergen genossen.
Liebe Grüße,
Sarah
Sagt mal, haben sich die Kühe extra so in Pose gelegt? Wieder mal wunderschöne Bilder und ein Bericht, der mir sehr viel Lust aufs Wandern macht.
Herzlichst
Sabine
Na klar! Man nennt uns auch Kuhflüsterer 😉
Nee, Spaß beiseite. Die liegen witziger Weise ganz oft so. Warum wissen wir auch nicht…