Die Roques de García in der Hochebene des El Teide Nationalparks auf Teneriffa sind, mit dem Teide Gipfel im Hintergrund ein sehr bekanntes und beliebtes Fotomotiv.
Entsprechend voll ist es dort. Die Parkplätze, die es hier tatsächlich schon im Überfluss gibt, sind in der Regel zum zerbersten voll. Es herrscht auch eine hohe Fluktuation, denn die Mehrheit der Besucher hält hier kurz an, läuft zu den markanten Felsen, schießt ein Foto und fährt dann direkt weiter.
Wir finden das super schade, denn das Beste verpassen diese Leute: Die tolle Wanderung um die Felsen herum und die tollen Ausblicke, die diese Wanderung bietet. Dafür musst du dir allerdings ein bisschen Mühe machen und ein wenig laufen.
Es ist keine schwierige oder besonders anspruchsvolle Wanderung. Sie erfordert auch nicht viel Kondition. Und genau das macht es noch trauriger, dass viele Menschen einfach nur Zeit für ein kurzes Foto mitbringen und den Rest der Landschaft links liegen lassen.
Da wir aber wissen, dass DU nicht so einer dieser Menschen bist und auch DU Landschaften gerne zu Fuß erkundest (weshalb wärst du sonst hier?), bekommst du jetzt auch von uns den vollständigen Wanderbericht inkl. herunterladbarer Wanderbeschreibung, Video und einer Tourenalternative, die wir im Nachhinein für die Sinnvollere halten.
Bist du bereit? Dann lass uns loswandern…
Wandern neben beeindruckenden Felsformationen mit Blick auf den El Teide
Wie auch alle anderen Wanderer parken wir unseren Mietwagen auf dem Parkplatz des großen Besucherzentrums. Von hier überqueren wir die Straße und laufen in Richtung der, schon von weitem sichtbaren, markanten Felsformationen.
Auch wir bestaunen diese riesigen Felsen und genießen für einen Moment die Aussicht über die vor uns liegende Hochebene. Genau wie alle anderen Besucher.
Aber dann trennt sich auch schon die Spreu vom Weizen, denn während alle anderen Besucher wieder zurück zu ihren Autos laufen, um zur nächsten Sehenswürdigkeit zu düsen, folgen wir rechts vorbei an den großen Felsen dem Wanderweg und schon nach wenigen Metern sind wir so gut wie alleine auf weiter Flur.
Der bekannteste Felsen der Roques de García ist bereits hier sichtbar: Der Roque Cinchado, der auch als Wahrzeichen Teneriffas gilt. Es ist die Felsformation, die am beeindruckendsten aussieht, weil sie wie ein großer, kahler Baum in den Himmel ragt und deshalb auch oft als steinerner Baum bezeichnet wird.
Vor uns bäumt sich ganz imposant der riesige El Teide auf. Davor befindet sich, wie auch schon bei unserer Wanderung am Montaña Samara ein paar Tage zuvor, über hunderte Meter nichts als braunes Lavagestein und vereinzelte Büsche. Schon jetzt sind wir begeistert von dieser Tour, aber es soll noch besser kommen.
Eine Weile wandern wir auf einem kurvigen Weg recht ebenerdig um die großen Felsformationen zu unserer Linken drum herum bis es ein kleines Stück bergauf geht und wir an eine Wegkreuzung gelangen.
Bis hier hin läuft unser Zwergsteiger auch die meiste Zeit selbst, denn die Wege sind sehr gut ausgebaut und es befinden sich keine Gefahrenstellen auf dem Weg.
Der höchste Punkt der Wanderung
Kurz darauf erreichen wir den höchsten Punkt der heutigen Wanderung und WOW! Für diesen Ausblick würden wir jederzeit wiederkommen! Selbst, wenn du nicht viel Zeit hast, bis hier her solltest du auf jeden Fall wandern, denn das lohnt sich wirklich!
Zwischen zwei riesigen Felsen stehen wir und schauen auf die unter uns liegende Hochebene. Diesmal aber aus einem anderen Blickwinkel als am Startpunkt der Wanderung. Links von uns bewundern wir die riesigen Felsformationen und Steilhänge, an denen wir vorher entlang gelaufen sind.
Atemberaubend schön!
Der Abstieg ins Tal
Von hier aus geht es runter ins Tal und hier wird der Wanderweg auch ein bisschen unwegsam, aber keine Sorge, das lässt sich prima machen – auch als Wanderanfänger. Für Zwergsteiger heißt es jedoch spätestens an dieser Stelle: Wieder zurück in die Kraxe*.
Wir wandern den Serpentinenweg immer weiter hinunter und laufen dann an der anderen Seite am Fuße der Felsformationen entlang. Diese Steilhänge sind wirklich beeindruckend und wieder einmal sind wir fasziniert davon, was die Natur und der Zufall so alles hervorbringen können – bis heute ist übrigens noch nicht 100%ig geklärt, wie die Felsformationen entstanden sind.
Neben uns am Rande des Wanderweges finden wir immer wieder kleine Lavaterrassen und nach einer Weile lassen wir uns auf einer dieser Terrassen nieder, um unsere mitgebrachtes Vesper zu verspeisen. Auch für den Zwergsteiger ist das wieder ein toller Moment, denn wir lassen ihn aus der Kraxe heraus und er darf für eine Weile selbstständig die Umgebung erkunden – und er findet wirklich am laufenden Band Dinge, die unfassbar spannend für ihn sind!
Nach der kurzen Pause geht es weiter den Berg hinab, bis wir unten in der Hochebene ankommen.
Die Hochebene und die Kathedrale
Hier unten wartet gleich das nächste Highlight der Wanderung auf uns: Eine Felsformation, die „Kathedrale“ genannt wird. Warum? Sieh selbst:
Immer wieder bleiben wir stehen, um dieses wahnsinnige Felsgebilde zu betrachten. Erst aus der Ferne und dann gelangen wir immer näher dorthin.
Kurz vor der Kathedrale kommen wir wieder an eine Weggabelung. Hier können wir nun links an der Kathedrale vorbeilaufen, um dann über einen Weg bergauf wieder zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung zu kommen, oder wir wandern rechts an der Kathedrale auf einem ebenerdigen Wanderweg Nummer 26.
Wir entscheiden uns für letzteres, denn vom Ende dieses Wanderweges soll man eine spektakuläre Aussicht auf die Roques de García haben und so etwas muss man den A Tasty Hikern nicht zwei Mal sagen.
Und ja, nachdem wir eine Weile in diese Richtung gelaufen sind und uns umdrehen haben wir wirklich einen phänomenalen Ausblick auf dieses Wunder der Natur:
Nach einer Weile merken wir aber, dass dieser Wanderweg uns geradewegs zu einem anderen Parkplatz am Rande der Hauptstraße führt und dass wir von dort nur entlang der viel befahrenen Hauptstraße zurück zum Ausgangspunkt wandern können.
Auf Asphalt und an vorbeirasenden Autos, Bussen und Lastwagen wandern? Nee, das ist nicht unsere Vorstellung einer schönen Wanderung und deine sicher auch nicht.
Deshalb entschließen wir, umzukehren, zurück zur Kathedrale zu wandern und dann die andere Option zu wählen.
Bergauf zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung
Noch einmal genießen wir auf dem Rückweg den imposanten Ausblick auf die riesigen Roques de García und biegen dann rechts ab, um dem Rundwanderweg Nummer 3 hinauf zum Ausgangspunkt der Wanderung zu folgen.
Vorbei geht es ein letztes Mal an der Kathedrale und dann einen kurzen aber etwas steileren Anstieg ca. 150 Meter den Berg hinauf. Auf etwa der Hälfte der Strecke erreichen wir ein Hochplateau, von wo aus wir noch einmal eine tolle Aussicht genießen können und dann geht es die letzten Meter bergauf, bis wir wieder zwischen den vielen Touristen stehen, die beeindruckt Fotos von den Felsformationen machen.
Wenn die wüssten, was sie auf der anderen Seite verpassen…
Unsere Alternativroute für die Wanderung um die Roques de García
Wir hatten ja anfangs schon erwähnt, dass wir im Nachhinein eine etwas andere Route empfehlen würden: Würden wir noch einmal herkommen, würden wir nicht auf dem großen Parkplatz am Touristenzentrum parken, sondern auf dem kleinen Parkplatz (Mirador Boca Tauce) an der Straße zu dem der Wanderweg Nummer 26 führt.
Diesen Wanderweg würden wir dann bis zur Kathedrale laufen, dort rechts abbiegen, den Aufstieg machen, links um die Felsformationen und mit Blick auf den El Teide bis zum höchsten Punkt weiterwandern, den Abstieg machen und dann an der Kathedrale wieder den Weg zurück zum Parkplatz antreten.
In etwa so:
Unsere Wanderung rund um die Roques de García im Bewegtbild
Wer jetzt noch nicht genug von dieser Wanderung gesehen hat und sich noch ein besseres Bild machen möchte, für den haben wir natürlich auch wieder ein Video gedreht:
Wanderung um die Roques de García im Überblick
- Schwierigkeit (Ausdauer): leicht
- Schwierigkeit (Technik): leicht
- Höhenmeter: 150m
- Länge der Wanderung: 6,66 km
- Dauer der Wanderung: 2-3 Stunden
- Einkehrmöglichkeiten: Restaurant im Touristenzentrum am Parkplatz
- Parkmöglichkeit: Parkplatz am Touristenzentrum Paradores Cañadas del Teide an der TF-21
Spendiere uns als kleines Dankeschön für die kostenlose Wanderbeschreibung einen Kaffee ein Glas Wein:
Alle weiteren Infos rund um diese Wanderung sowie das Tracking findest du auf unserem Komoot Profil.
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An welchem bekannten Aussichtspunkt warst du schon mal wandern, an dem Andere nur für ein kurzes Foto anhalten?
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