A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Jana
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Heute geht es so richtig ans Eingemachte, denn wir möchten dir heute endlich, endlich von der schönsten und anstrengendsten Wanderung unseres bisherigen Lebens berichten! Eine Wanderung, die sehr, sehr lange auf unserer Wunschliste stand und die wir im letzten Jahr endlich gemeistert haben. Die Rede ist von unserer wunderschönen Schrecksee Wanderung, hier bei uns im Allgäu und wir können es bis heute noch nicht wirklich fassen, dass wir diese Wanderung tatsächlich geschafft haben. Mit Wandern für Anfänger* hat diese Tour nämlich rein gar nichts mehr zu tun.

Immer wieder haben wir die schönsten Bilder vom Schrecksee gesehen und wussten: Da müssen wir auf jeden Fall auch mal hin, aber irgendwie haben wir uns nie richtig fit dafür gefühlt. Nie ausreichend dafür trainiert.

Doch im Spätsommer letzten Jahres fühlten wir uns zum ersten Mal so fit, dass wir uns diese Wanderung vorstellen konnten. Das wir uns vorstellen konnten, sie tatsächlich zu meistern. Oben anzukommen und nicht nach der Hälfte wieder kehrt zu machen.

Und so kam es, dass wir uns an einem schönen Spätsommertag auf den Weg gemacht haben. Ohne den Zwergsteiger, denn das wäre für Christian zu krass geworden. Der Zwergsteiger hat sich unterdessen mit Oma und Opa vergnügt.

Ausgangspunkt der Schrecksee Wanderung: Bad Hindelang

Am Wanderparkplatz in Bad Hindelang waren wir schon einmal, bei meiner sagenumwobenen allerersten Wanderung zur Willer’s Alp. (Wenn du die Geschichte noch nicht kennst, dann schau gerne hier vorbei)

Diesmal parken wir auch wieder hier, nehmen aber dann von dort den Bus bis zur Haltestelle E-Werk im Ostrachtal. Du kannst hier theoretisch auch hinlaufen, aber über Asphalt wandern ist nicht so unsere Sache, weshalb wir den Bus bevorzugen.

Schrecksee Wanderung – Der Aufstieg beginnt

Angekommen am E-Werk geht es direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite los mit dem Anstieg. Und das nicht nur so ein bisschen, sondern gleich richtig bergauf. 300 Höhenmeter müssen wir direkt am Anfang hinlegen, bis uns endlich die erste Verschnaufpause erwartet.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Schild

Es ist noch früh am Morgen und alles ist noch recht feucht um uns herum. Wir wandern durch einen Wald, durch dessen Äste sich nur zwischendurch mal ein Sonnenstrahl hindurch kämpfen kann. Die Luft ist noch sehr kühl, aber das macht gar nichts, denn das steile bergauf wandern ist recht anstrengend und deshalb kommen wir sehr schnell ins Schwitzen.

Schrecksee Wanderung – Verschnaufpause nach 300 Höhenmetern

Nachdem wir die ersten 300 Höhenmeter hinter uns gebracht haben (übrigens ein Drittel der Gesamthöhenmeter), erwartet uns zum ersten Mal eine Verschnaufpause. Wir treten aus dem Wald heraus und landen auf einer recht ebenen Lichtung. Um uns herum sehen wir eine weite Hochebene, die von wahnsinnig hohen Bergen umgeben ist. Direkt vor uns liegt ein weiterer Berg und wir ahnen schon jetzt, dass uns dort der nächste steile Anstieg erwartet.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Jana Hochebene

Bis es aber soweit ist, genießen wir das Wandern in der Hochebene – also, was man da eben so „genießen“ nennen kann. Es ist schön, mal eine Weile auf ebener Strecke zu wandern. Dafür brennt aber nun die Sonne auf uns hinab und da es hier nur sehr wenig Bäume gibt, schwitzen wir fast noch mehr, als beim vorherigen Anstieg. Das verdampfende Wasser auf den Pflanzen um uns herum tut sein übriges um eine feucht-warmes Klima zu schaffen. Das Wasser fließt in Strömen von unseren Köpfen hinab.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Christian Hochebene

Schrecksee Wanderung – Der nächste Anstieg

Und dann erreichen wir den Punkt, an dem es wieder bergauf geht. Zum Glück liegt der größte Teil dieses Anstiegs im Schatten, so dass wir zumindest nicht wegen der Sonne ins Schwitzen geraten, aber der steile Anstieg sorgt natürlich dafür, dass uns nicht kalt wird.

Auch die Landschaft hat sich radikal verändert. Wo uns vorher Wiesen und Wälder umringten, finden wir nun nur noch Geröll und Gestein vor, auf dem wir uns mühsam den Berg empor schleppen. Dieser Teil ist der anstrengendste der ganzen Tour und immer wieder muss ich anhalten, um neue Kräfte zu sammeln.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Anstieg

Ans Aufgeben denke ich aber in keiner Sekunde. Zu groß ist mein Wunsch, den Schrecksee endlich mit eigenen Augen zu sehen und zu erleben.

Also kämpfe ich weiter. Schritt für Schritt, auch wenn es verdammt anstrengend ist und ich immer wieder Pause machen muss. Doch irgendwann komme ich oben an! Völlig verschwitzt und außer Atem, aber ich komme oben an und dann…

…Dann werde ich erstmal enttäuscht…

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Kurz vor dem Ziel

Schrecksee Wanderung – Die letzte Etappe

Warum enttäuscht? Weil ich der felsenfesten Überzeugung war, dass sich der Schrecksee direkt hinter diesem großen Berg erstrecken würde, den ich soeben mit letzter Kraft hinauf gewandert war.

Aber Pustekuchen. Da ist nur wieder eine Hochebene mit vielen kleinen Hügeln. Ein See ist weit und breit nicht zu sehen.

Also heißt es weiter wandern.

Immerhin ziehen nun ein paar Wolken auf, so dass die Sonne nicht mehr ganz so extrem auf uns hinunter brennt und die paar Male, zu denen sie sich durch die Wolken kämpfen kann, sich schön und wärmend anfühlen.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Einkehr

Wir wandern weiter. Durch Wiesen, über Hügel bergauf, dann wieder bergab und wieder bergauf. Das geht eine ganze Weile so weiter und auch, wenn meine Kräfte nach dem zweiten Anstieg scheinbar völlig aufgebraucht waren, macht mir dieser Teil so richtig Spaß, denn es ist nicht mehr so anstrengend, die Landschaft ist wunderschön und unberührt und irgendwoher scheint mein Körper dann doch noch die letzten Energiereserven mobilisieren zu können, so dass ich auch diese Hügellandschaft meistere.

Der Moment, auf den wir so lange gewartet haben: Der Schrecksee

Und dann, dann endlich haben wir es geschafft. Als ich schon gar nicht mehr damit rechne (nach dem fünften Hügel hatte ich aufgegeben zu erwarten, dass sich hinter dem nächsten Hügel bestimmt der See verbirgt), erklimmen wir einen Hügel und auf der anderen Seite sehen wir das, auf das wir an diesem Tag so lange hingearbeitet haben: Den Schrecksee.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Schrecksee 2

Der Anblick ist so absolut wunderschön und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gleichzeitig bin ich unendlich stolz, dass ich es bis hier hin geschafft habe. Dass ich ca. 900 Höhenmeter hinter mich gebracht habe. Dass ich mich durchgebissen habe, obwohl es verdammt anstrengend war. Das Anstrengendste, was ich je gemacht habe.

Aber es lohnt sich.

Fasziniert schaue ich immer wieder den See an. Christian und ich umarmen uns und freuen uns gemeinsam, dass wir diesen Augenblick zusammen erleben dürfen. Ein Moment, den wir niemals vergessen werden. Wir haben es geschafft. Aus eigener Kraft.

Pause machen am Schrecksee

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Wanderschuhe

Dann ist es endlich so weit, dass wir uns eine richtige Pause gönnen. Wir lassen uns auf der Wiese nieder, immer mit einer wunderschönen Aussicht auf den See und packen unser mitgebrachtes Essen aus. Es ist nichts besonderes, aber die Brötchen und das mitgebrachte Gemüse schmecken hier oben einfach unfassbar gut. Das ist besser, als jede Einkehr auf allen anderen Wanderwegen.

Eine halbe Stunde verweilen wir hier und schauen einfach nur auf den See. Um uns herum sitzen noch andere Leute, denen es gefühlt genauso geht wie uns. Ein paar von ihnen trauen sich sogar ins Wasser und schwimmen eine Weile darin. Manche schwimmen sogar hinüber zur Insel mitten im See.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Schrecksee Insel

Uns ist es jedoch zu kalt zum Schwimmen, denn die Wolkendecke wird immer dicker. Aber das ist überhaupt nicht schlimm. Wir genießen einfach den Moment. Wir genießen es, an diesem wundervollen Ort sein zu dürfen, an den du nur aus eigener Kraft und auf eigenen Füßen gelangst.

Wie heißt es so schön? „Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich“

Wir waren hier wirklich.

Diese Erinnerung an diesen Moment kann uns keiner mehr nehmen und wir denken noch heute, ein Jahr später, immer wieder an diese Wanderung zurück. Regelmäßig schauen wir uns die Fotos davon an und müssen uns gegenseitig zwicken, dass wir wirklich dort waren.

Schrecksee Wanderung – Der Rückweg

Nach einer halben Stunde ist es Zeit, wieder aufzubrechen und den Rückweg anzutreten. Der Rückweg ist exakt der gleiche Weg, auf dem wir hierher gekommen sind. Nur geht es jetzt eben nicht mehr steil bergauf, sondern steil bergab.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Christian

Auf dem Geröllweg gar nicht so eine leichte Aufgabe, denn immer wieder rutschen wir auf dem Geröll und dem Gestein aus und das steile bergab wandern ist auf Dauer auch sehr anstrengend für die Muskulatur in den Beinen, die ohnehin schon sehr beansprucht ist vom vorherigen Aufstieg.

A Tasty Hike - Schrecksee Wanderung - Schrecksee Wandern - Allgaeu Aussicht

Als wir schon wieder in der unteren Hochebene sind und nur noch den 300 Höhenmeter Abstieg vor uns haben, fängt es auch noch ein wenig an zu regnen. Zum Glück nicht besonders viel, aber der ein oder andere Tropfen fällt schon runter.

Die letzten Meter gleichen tatsächlich einer Tortur. Aufgrund des konstanten Bergab-Laufens zittern meine Beine inzwischen, weil die Belastung doch sehr groß ist und ich einfach zum Ende an die absolut letzten Reste meiner Kräfte komme.

Ich bin froh, als wir endlich wieder unten am E-Werk ankommen und hier (leider dann doch im Regen) auf den Bus warten. Der Sitz im Bus fühlt sich danach an, wie der bequemste Sitz, auf dem ich je gesessen bin.



Fazit zu unserer Schrecksee Wanderung

Diese Wanderung war mit Abstand die anstrengendste Wanderung, die ich je gemacht habe. Bergauf war es schon recht heftig, aber so richtig ans Ende meiner Kräfte bin ich erst beim letzten steilen Abstieg gekommen. Länger hätte die Tour nicht sein dürfen, dann hätte ich es vermutlich nicht geschafft.

Aber wie ich vorher schon gesagt habe, die Tour lohnt sich. Sie lohnt sich so richtig! Wenn du halbwegs fit bist und dich auch mal durchbeißen kannst, dann solltest du dich an die Tour heranwagen, denn das, was du dort zu sehen bekommst, ist der Oberhammer. Das können Bilder, Videos und auch Worte einfach nicht beschreiben. Das musst du selbst gesehen haben.

Und wenn du noch nicht fit genug für die Wanderung bist, dann sollte sie auf jeden Fall ein großer Ansporn sein, um endlich fitter zu werden und zu trainieren.

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Schrecksee Wanderung in der Übersicht

  • Schwierigkeit (Ausdauer): mittel
  • Schwierigkeit (Technik): mittel
  • Höhenmeter: 900 Meter
  • Länge der Wanderung: 13,5 Kilometer
  • Dauer der Wanderung: 5-6 Stunden
  • Einkehrmöglichkeiten: keine

Bitte informiere dich vor deiner Wanderung über die aktuelle Wetterlage. Auch im Sommer kann in diesen Höhenlagen noch Schnee liegen. Diese Seite informiert sehr gut über die aktuelle Wetterlage.

Das Tracking zur Wanderung findest du natürlich wie immer auf unserem Komoot-Profil. Leider ist die Aufzeichnung nicht 100% akkurat, denn die Angabe zu den Kilometern stimmt nicht und auch die Länge der Wanderung ist definitiv nicht korrekt.

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Schrecksee Wanderung – Nachwandern erlaubt

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Unsere Schrecksee Wanderung im Bewegtbild

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Hotel in Bad Hindelang

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