Stadtmesnsch-Naturmensch
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Inspiriert wurde ich zu diesem Post durch den aktuellen Post von Conni auf Planet Backpack. Beim Lesen ihres Artikels fühlte es sich so an als spreche sie mir aus der Seele!

Ich habe darin so viel von mir selbst wiedererkannt und mit einem Schlag ist mir so viel klar geworden! Ich habe mich in den letzten Jahren stark verändert und heute möchte ich dir erzählen, wie aus mir von einem Stadtmensch ein Naturliebhaber wurde. Wie ich die Schönheit der Natur um uns herum schätzen lernte und warum ich mir kein anderes Leben mehr vorstellen kann!

Mein Leben als Stadtmensch

Kissinger Höhe Hamm
Aufgewachsen bin ich in einer Stadt. Viele mögen die Stadt Hamm nicht unbedingt als Stadt bezeichnen aber mit fast 200.000 Einwohnern darf man sie wohl so nennen. Christian sagt immer, er fühlt sich wie in einer riesigen Aneinanderreihung von Siedlungen und nicht wie in einer Stadt.

Trotzdem hatte ich immer alles, was ich brauchte, um mich herum und musste die Stadt nie verlassen. Aufs Land fuhr ich nur sehr selten.

Mir kam es allerdings während der ganzen Zeit eher so vor, als wohnte ich mitten auf dem Land und es zog mich nach der Schule eigentlich in eine Großstadt.

Vom Regen in die Traufe: Meine Zeit in Titisee-Neustadt

Daraus wurde aber erst einmal nichts, denn ich landete, auf Grund meiner Ausbildung, im beschaulichen Titisee-Neustadt (Ortsteil Titisee) mit insgesamt ca. 12.000 Einwohnern. Ein herber Rückschlag für meine Pläne in die große Stadt zu ziehen…
Gefallen hat es mir in einem, von hohen Bergen umgebenen, Tal absolut nicht. Weder der Ort noch meine Ausbildungsstelle waren das, was ich mir vorgestellt hatte.

So machte ich mich fast jedes Wochenende auf den Weg nach Hamm um dort das „Großstadtleben“ auszukosten. Das waren immerhin 540km pro Weg die ich jede Woche auf mich nahm nur um meinem Traum etwas näher zu sein.

Studieren im Rheinland – Mein Traum zum Greifen nah!

Nach der Ausbildung verschlug es mich ins Rheinland, genauer gesagt nach Bad Honnef, zum studieren. Es war zwar immer noch nicht die große Stadt aber mit den Rheinmetropolen um mich herum war mein Traum zumindest zum Greifen nah, Auch die internationale Ausrichtung meiner Fachhochschule half dabei, dass ich mich in dieser Umgebung sehr wohl fühlte.

Erstes Ziel erreicht: Berlin wurde die erste Großstadt in meinem Leben!

Berlin Alexanderplatz Fernsehturm
Doch trotzdem wollte ich mehr! Ich wollte endlich meinen Traum von Großstadt leben und deshalb bewarb ich mich für mein Praxissemester bei der ITB Berlin (die weltweit größte Tourismusmesse) und wurde angenommen! Ein halbes Jahr Berlin lag vor mir und ich LIEBTE es! Es war genau das, was ich mir immer erträumt hatte.

Immer wieder kam ich in den Semesterferien zurück nach Berlin um dort als Aushilfe im Team der ITB Berlin zu arbeiten und für ein paar Wochen Großstadtluft zu schnuppern.

Nächster Stopp: England

Nach dem Ende meines Bachelor-Studiums zog es mich noch weiter weg. Eine Großstadt sollte es sein, aber dieses Mal auch noch im Ausland.

Die Wahl für mein Master-Studium fiel auf England, genauer gesagt auf Reading. Reading ist keine hypergroße Großstadt aber doch auch nicht klein und außerdem durch einen Fast Train nur eine halbe Stunde von der Metropole London entfernt. Es brachte mich meinem großen Ziel ein wenig näher.

Ein Jahr später beendete ich mein Studium und bewarb mich auf Stellen in den Metropolen dieser Welt: London, New York, Sydney…

London, Piccadilly Circus, UK

Und ich hatte Glück! Ich ergatterte eine Stelle im Marketing bei einem Konferenzveranstalter in London!

Ich hatte mein Ziel erreicht: Endlich lebte ich in einer Weltmetropole! Ich konnte mein Glück kaum fassen!

Der Tiefpunkt

Doch dann kam doch alles anders! Das vermeidliche Paradies entpuppte sich als hektischer und stressiger Ort an dem es keine Ruhe gab. Ständig war ich umgeben von Straßen-, Bahn- und Fluglärm. Selbst ein Besuch in einem der vielen Parks half nichts. So richtig still war es einfach nirgendwo in London.

Um ein bisschen Ruhe und Natur genießen zu können brauchte es ca. eine Stunde Zugfahren um in die Außengebiete von London zu kommen. Ein weiter Weg, den ich nur sehr selten auf mich nahm.

Hier begann ich genau so zu reagieren wie Conni es in Barcelona erlebt hat: Mir wurde alles zu viel! Das WG Leben, der Stress, die Hektik, das U-Bahn fahren… einfach alles!

Erkenntnis: So kann es nicht weitergehen.

Ich wollte nur noch raus und weg aus dieser riesigen Stadt und musste schweren Herzens feststellen, dass mein Traum vom Großstadtleben geplatzt war und ich dafür einfach nicht geschaffen bin.

Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben, denn hätte ich es nicht probiert, hätte ich nie gewusst, ob es nicht doch das Leben ist, welches ich mir immer erträumt habe.

Ich möchte meine Zeit in London also auf keinen Fall missen und ich fahre auch jetzt immer noch gerne für ein langes Wochenende dorthin – aber leben könnte ich dort definitiv nicht mehr!

Kurzerhand kündigte ich im Sommer 2011 also meinen Job und überlegte, wie es weitergehen sollte. Erst einmal weg und abschalten! Aber wo?

Ich entschied mich für Australien, denn dorthin wollte ich immer schon einmal und durch meine australischen Mitbewohner in meiner WG in London war ich noch neugieriger auf dieses, so weit entfernte, Land geworden.

Heilung im Australischen Dschungel

Mein Weg führte mich also für 2 1/2 Monate nach Australien, ans andere Ende der Welt. Sofort nach meiner Ankunft war mir klar, dass es mir hier besser gehen würde. Die Weite, die Natur und die Ruhe waren genau das, was ich brauchte. Ich buchte Touren zu weit entlegenen Orten in denen es keine Städte, keinen Lärm und nur endlos viel Ruhe gab.

Ich ging zum ersten Mal in meinem Leben wandern und lernte die Natur von einer ganz anderen Seite kennen.

Natürlich führte mich meine Reise durch Australien auch immer mal wieder in Großstädte aber schnell bemerkte ich auch hier wieder, dass sie mir nicht mehr das geben, was ich mir von meinem Leben wünschte.

Meine absoluten Australien Highlights waren ein Trip zum Cape Tribulation, eine zwei-tägige Segeltour zu den Whitesunday Islands, entspannen auf Fraser Island, das Schildkrötenreservoir Mon Repos, Weihnachten und Silvester an der Great Ocean Road in einem Beachhouse zu verbringen und alleine auf Tasmanien wandern zu gehen.

Zusätzlich entschied das Schicksal, dass ich genau während dieses Heilungsprozesses Christian kennenlernte und so nach meiner Rückkehr nach Deutschland schlussendlich im Allgäu landete.

Angekommen

Genau hier fand ich mein endgültiges Glück! Die Berge und die Natur direkt vor der Tür zu haben ist unbezahlbar. Die Natur um mich herum gibt mir so viel innere Ruhe und ich fühle mich entspannt und glücklich.

A Tasty Hike - Wandern im Allgäu
Seit ich nun auch noch meine Ganztages-Festanstellung auf eine Halbtagesstelle reduziert habe und in meiner restlichen Zeit viel an meinen eigenen Projekten arbeite, bin ich nicht einmal mehr krank gewesen. Mir geht es so gut wie noch nie zuvor und ich fühle, dass ich endlich dort angekommen bin, wo ich hingehöre!

Aus der Natur und dem Wandern schöpfe ich so viel Kraft und Energie, die mir unheimlich bei der Realisierung meiner eigenen Projekte helfen! Die besten Ideen entstehen meistens dann, wenn ich irgendwo draußen unterwegs bin und jegliche Zivilisation hinter mir gelassen habe.

ITB Globetrotter - Hiking To Willers Alp

In den letzten vier Jahren habe ich mich so unglaublich weiterentwickelt, ich habe mich durch das Wandern und das in der Natur sein selbst so viel besser kennen gelernt und das stärkt mich bei allem was ich tue!

Danke Conni für deine inspirierenden Worte, die mich erst dazu gebracht haben über all das nachzudenken, zu reflektieren und schlussendlich zu begreifen, warum ich mich inzwischen so unglaublich wohl in meiner eigenen Haut fühle!

Und nun zu dir: Bist du eher ein Stadt- oder ein Naturmensch? Verrate es mir in den Kommentaren!