Nicht immer habe ich mich gut gefühlt, wenn ich einen Gipfel erreicht habe. Und oft habe ich den Gipfel überhaupt nicht erreicht weil ich vorher einfach aufgegeben habe.
Am Anfang hat mir das Wandern so gar keinen Spaß gemacht! Ich fühlte mich wie ein Versager und sah keine Erfolge was mich regelmäßig fast zum Aufgeben gebracht hätte.
Geht es dir genauso?
Muss es nicht!
Heute möchte ich dir zeigen wie ich es geschafft habe und wie du es auch schaffen kannst!
Aller Anfang ist schwer
Wenn ich vor einem Berg stand und von unten den Gipfel betrachtet habe, wünschte ich mir früher nichts mehr als genau dort oben zu stehen und die Aussicht zu genießen. Ich war schon immer jemand der die Weite und Ferne genießt. Unten im Tal fühle ich mich eingeschlossen und habe das Gefühl von den umliegenden Bergen erdrückt zu werden.
Doch immer wieder war da diese kleine Stimme in mir die mir sagte „Das schaffst du sowieso nicht“ und ich ließ mich regelmäßig davon überzeugen. Ich gab bereits auf bevor ich es überhaupt versucht hatte.
Alleine die Vorstellung da rauf zu laufen ließ mir die Schweißperlen von der Stirn laufen. Die Vorstellung wie anstrengend das alles sein muss, ließ mich aufgeben. Kein schönes Gefühl aber so war es!
Vom Flachlandtiroler zum Bergsteiger
Ich bin in einer sehr sehr flachen Region aufgewachsen. Was wir dort als „Berge“ bezeichnen, nennt man hier im Allgäu noch nicht einmal Hügel. Maximal handelt es sich um eine leichte Erhebung mit minimalster Steigung. Urlaub machten ich fast nur am Meer so dass die höchsten Erhebungen, die ich zu Gesicht bekam, die Höhe eines Deiches an der Nordsee kaum überschritten.
Ich bin es gewohnt schnell zu gehen. Wenn du in einer Stadt aufgewachsen bist, kannst du das sicher nachvollziehen. In der Stadt ist es immer hektisch. Viele Menschen möchten in kürzester Zeit von A nach B und der Weg dorthin ist nicht gerade einer den wir genießen. Auf dem Bürgersteig neben einer viel befahrenen Straße entlangzulaufen ist nichts was wir genießen. Dazu kommen dann noch die vielen Abgase und anderen Gerüche die sich zu einem furchtbaren Geruchscocktail verbinden.
Da ist es klar, dass wir nicht langsam gehen und unsere Umgebung genießen. Auch jetzt merke ich das noch. Wir wohnen zwar in einer Kleinstadt aber als wir bis vor einem Jahr noch auf dem Land gewohnt haben, war das Leben einfach weniger hektisch. Es gab nicht so viel Verkehr, nicht so viele Menschen auf der Straße und es hat einfach Spaß gemacht durchs Dorf zu laufen und die Ruhe und die Natur zu genießen die mich überall umgab.
Mit meinem Hintergrund ist es also verständlich, dass ich eine Wandertour auf einen Berg einfach nicht gewöhnt war und mich vor eine, schier unmöglich wirkende Aufgabe stellte. Doch plötzlich war ich hier unten im Allgäu und hatte die Berge vor der Nase. Sie faszinierten mich. An manchen Tagen sind sie so nah, dass ich das Gefühl habe sie berühren zu können. An anderen Tagen sind sie vollkommen versteckt unter einer dicken Wolkendecke.
Immer näher traute ich mich an sie heran und mein größter Wunsch war es, endlich einmal selbst hinauf zu laufen und nicht mit einer Gondel hoch zu fahren. Alle anderen konnten das ja schließlich auch! Bin ich wirklich so anders?
Doch dann dachte ich mir: Die Menschen hier haben vielleicht ein bisschen Vorsprung weil sie mit den Bergen aufgewachsen sind und ihre Körper daran gewöhnt sind, aber auch ich kann das aufholen. Es hat schon viele andere Städter gegeben die es geschafft haben. Warum also sollte ich es nicht auch schaffen?
Die ersten Wander-Versuche
Zusammen mit Christian überlegte ich zunächst was ich alles falsch mache. Klar, ich nahm jedes Fettnäpfchen und jeden Anfängerfehler mit. Ich lief zu schnell, trank zu wenig und trug nicht die richtige Kleidung. All das machte es mir noch schwerer den Gipfel zu erreichen.
Doch dann schaffte ich es auf einmal doch, denn ich zwang mich weiter zu gehen. Ich überwand meine Angst und pushte mich immer weiter.
Christian motivierte mich mit Versprechungen über leckeren Wein und eine köstliche Brotzeit am Gipfel und siehe da, mit vereinten Kräften schaffte ich es tatsächlich bis ganz nach oben.
Spaß machte es mir in diesem Moment jedoch nicht, denn oben angekommen fühlte ich mich ausgelaugt und unglaublich fertig. Die Vorstellung, den ganzen Weg am Ende auch noch wieder runter laufen zu müssen war für mich einfach nur ein Graus!
Trotzdem war genau dieser Tag ein Schlüsselmoment in meiner Wanderkarriere. Ich dachte viel darüber nach, was ich falsch machte und wie ich mich verbessern konnte. Von diesem Tag an veränderte sich mein komplettes Wanderverhalten. Ich wurde fitter, ich kam besser voran, ich fühlte mich auf den Gipfeln nicht mehr so kaputt und ich konnte nun nicht nur die Aussicht auf dem Gipfel genießen sondern auch den Weg dorthin.
Was hatte sich also geändert und wie kannst auch du das schaffen?
Wenn du dich in meiner Beschreibung wieder findest, du auch endlich richtig Spaß am Wandern haben möchtest und dir der Ausblick vom Gipfel nicht mehr genug ist, dann glaube mir
AUCH DU KANNST ES SCHAFFEN
Denke an deine bisherigen Wanderungen zurück.
Was hat dich am meisten geärgert?
Was hättest du gerne besser gemacht oder gekonnt?
Woran bist du schlussendlich gescheitert?
Die wichtigsten Dinge, die es beim Wandern zu beachten gibt sind das Tempo, regelmäßige Pausen, die Verpflegung und die richtige Kleidung.
Welcher dieser Punkte fällt dir am schwersten? Für mich ist es definitiv das Tempo. Dieser Punkt ließ mich am meisten scheitern. Auf Grund meiner jahrelang antrainierten Gewohnheiten fiel es mir unglaublich schwer einfach mal langsam zu gehen. Immer das Ziel vor Augen, rannte ich einfach drauf los und musste nach nur 10 Minuten feststellen, dass ich völlig außer Atem war und gerade einmal ein paar Meter zurück gelegt hatte.
Das langsame Gehen und mein Tempo der Steigung anzupassen war das schwerste für mich und es hat sehr sehr lange gebraucht, bis ich das Problem realisiert hatte und meinen Körper an das neue Verhalten gewöhnen konnte.
Auch wenn du am Anfang denkst, dass du das niemals schaffen wirst, lass dir gesagt sein: Auch ich habe es geschafft! Es gibt also absolut keinen Grund, warum du es nicht schaffen solltest! Was du dazu brauchst sind ein klarer Wille, etwas Durchhaltevermögen und Training.
Motiviere dich immer wieder in dem du dir schöne Wanderbilder anschaust und sag dir immer wieder selbst, dass du es schaffen kannst. Gehe ganz bewusst langsamer als du eigentlich könntest, damit dein Körper sich an diese neue Bewegung gewöhnt.
Versuche dich erst an einfachen Touren für Wanderanfänger. Steigere dich langsam und du wirst sehen, dass es dir von Wanderung zu Wanderung leichter fallen wird.
Auch ich kann es beim #Wandern bis zum #Gipfel schaffen!Click To TweetMach regelmäßig Pausen, trinke oder esse etwas. Genieße die Aussicht und alle Details in deiner Umgebung. Schau dir alles genau an und mache Bilder die dich beim nächsten Mal wieder motivieren.
Werde eins mit der Natur und erkenne ihre Schönheit. Die Natur belohnt dich für jede körperliche Anstrengung. Wenn dir das nicht genug ist, such dir ein Wanderziel an dem es eine Hütte gibt. Belohne dich mit köstlichem Essen und einem leckeren Getränk. Du hast es dir verdient!
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Gerade bei körperlichen Betätigungen braucht dein Körper eine gewisse Zeit um sich an etwas Neues zu gewöhnen.
Auch mir fällt es heute, nach über zwei Jahren, noch schwer und auch ich komme noch regelmäßig an meine Grenzen aber ich sehe es nicht mehr als so aussichtslos an!
Die Mühe und die Anstrengungen lohnen sich und genau deshalb solltest du nicht aufgeben!
Hast du schon mit dem Wandern angefangen? Was war für dich am Anfang das schwierigste? Wovor hast/hattest du am meisten Angst? Ich freue mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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Toller Artikel! Ich selbst würde mich jetzt zwar nicht als absoluten Wanderfreak bezeichnen, aber ich war schon als Kind immer mit meinen Großeltern im Wanderurlaub. Ich bin es also schon irgendwie gewohnt und mache es auch gerne.
Aber deine Geschichte hat mich an eine lustige Anekdote aus dem vergangenen Jahr erinnert. Eine Freundin aus dem Pott war bei uns in Bayern zu Besuch und wollte unbedingt wandern gehen. Der Aufstieg zur angesteuerten Hütte dauerte knapp 2 Stunden – und sie hatte aber schon nach 30 Minuten die Schnauze gestrichen voll! 🙂
Also ja: Wandern muss man lernen. Viele belächeln Wandern als Sportart und unterschätzen völlig, dass es dabei auch auf die richtige Technik ankommt und eine Fitness, die man gezielt trainieren muss.
Hahaha! Ja, das Gefühl kenne ich als Ruhpott-Gebürtige. 🙂 Wir sind Steigungen einfach nicht gewöhnt! Es wird aber mit der Zeit besser und wenn man es langsam angehen lässt, macht es auch echt richtig viel Spaß und es stellen sich schnell Erfolgserlebnisse ein. Ich mag am Wandern besonders, dass man auch immer wieder anhalten kann um die Aussicht zu genießen und seinem Körper eine kleine Verschnaufpause zu gönnen.
Da ich aus einer absoluten Wanderfamilie komme und so ziemlich jede Ferien in den Bergen verbracht habe, wenn wir nicht zu Hause im Harz unterwegs waren, kenne ich das Problem eigentlich nicht. Berge und Wandern sind mir quasi in die Wiege gelegt. Mit 9 habe ich meine erste Streckenwanderung gemacht. Früher habe ich mich immer beschwert, dass meine Eltern nie mit mir zum Skifahren sind oder andere coole Sportarten gemacht haben.
Erst jetzt merke ich, welche Fähigkeiten sie mir mit dem Wandern in die Wiege gelegt haben. Ich habe einfach ein gutes Gefühl für den Berg, mein Können und auch an schwierigen Passagen (Gratwege, Klettersteige und Co) keinerlei Angst, sondern plane überlegt den nächsten Schritt. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Ich sehe jetzt bei meinem Freund, dass das definitiv nicht selbstverständlich ist und jeder automatisch kann.
Aber da ich letztes Jahr mit dem Skifahren angefangen habe, weiß ich genau, wie du dich fühlst. Man ist aber nie zu alt um etwas zu lernen – also halt durch! 🙂
Liebe Grüße,
Jana
Vielen Dank für die aufmunternden Worte, liebe Jana! Ja, aller Anfang ist schwer, aber durchhalten lohnt sich bei den meisten Projekten! Wir möchten später auch gerne mit unseren Kindern zum Wandern gehen, damit es ihnen später nicht genau so geht wie mir jetzt! An schwierigere Wanderwege habe ich mich bisher noch nicht gewagt aber Christian hat am Wochenende erst eine Wanderung rausgesucht bei der es eine Stelle gibt, die mich sicherlich Überwindung kosten wird denn dort muss ich eine 17 Meter lange frei stehende Leiter hochklettern um an den Gipfel zu gelangen… Mal sehen, ob ich mich das traue. Im Moment bin ich noch guter Dinge aber mal sehen, wie das dann aussieht, wenn ich vor der Leiter stehe… Ich werde berichten! 🙂
Viele Grüße, Jana
Ich war als Kind oft mit meinen Großeltern im Allgäu wandern, aber irgendwo konnten die natürlich nicht mehr und es ist total eingeschlafen. Ich muss zugeben, dass es bei mir schlicht an der Faulheit liegt.
Dabei mag ich die Berge eigentlich total gerne, obwohl mir so richtig hohe schmale Gipfel natürlich nix wären. Ich Tollpatsch würde vermutlich stolpern und den ganzen Berg runterkullern 😉
Aber wie schon mal gesagt, werd ich mich jetzt hoffentlich mal überwinden (wenn das Wetter einigermaßen mitspielt).
Mein Wanderpartner wird nur mein Hund, weil alle anderen auch so faul sind 🙂
Liebe Grüße
Na dann mal nix wie rein in die Wanderschuhe und die Faulheit überwinden! 🙂 Vielleicht steckst du ja auch noch ein paar andere mit deiner Motivation an! Wir würden uns freuen, wenn wir noch mehr Leute zum Wandern motivieren könnten denn es ist wirklich unglaublich schön wenn man einmal angefangen hat! Man muss nur seinen inneren Schweinehund überwinden! Das kennen wir nur zu gut!
Berichte uns doch hier von deiner ersten Wandertour! Wir würden gerne hören, wie es dir dabei ergangen ist!
Viele Grüße!!!
Hallo, welche Schuhe empfiehlst du? Welche Marke und was ist beim Kauf zu beachten?
Danke sehr und viele Grüße, Sylviana
Hallo Sylviana,
eine bestimmte Marke möchten wir nicht empfehlen, weil für jeden ein anderer Schuh besser passt. Lass dich auf jeden Fall in einem Fachgeschäft beraten und probiere unterschiedliche Modelle an. Auf was du beim Kauf genau achten solltest, haben wir in diesem Artikel ganz ausführlich beschrieben: Damit der Schuh nicht drückt: Wanderschuhe kaufen in 3 einfachen Schritten
Wenn du noch weitere Fragen haben solltest, schreib uns gerne wieder!