Egal, wo du in Deutschland zu Abend isst, die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass dir eine Brotzeit vorgesetzt wird. Nicht umsonst nennen wir Deutschen das Abendessen auch AbendBROT. Damit dein Abendessen zukünftig etwas deftiger ausfällt und dich gefühlsmäßig mit in die Berge nimmt, haben wir im heutigen Hüttengaudi-Post ein leckeres Seelen Rezept sowie ein Obazda Rezept für dich.
Seelen Rezept & Obazda Rezept – Abendessen wie “a waschächta Allgaier”
Als ich ins Allgäu zog und man mir Seelen zum Essen anbot, fand ich das… nun ja… komisch.
Niemand erwartete von mir, meine Seele zu verkaufen, aber essen sollte ich Seelen? Das klang wirklich komisch, aber weil ich ja ein sehr neugieriger Mensch bin, gab ich dem Ganzen eine Chance – zum Glück!
Denn hätte ich das nicht gemacht, wäre mir eine echte Köstlichkeit entgangen. Damit dir das nicht passiert, möchte ich dich beruhigen: Bei einer “Seele”, die du beim Bäcker bekommst, handelt es sich um eine klassische Backware.
Einer richtig guten noch dazu, wenn du sie beim richtigen Bäcker kaufst…
Die allerbesten Seelen der Welt gibt es übrigens im Heimatdorf von Christian: In Waltershofen. Um ganz genau zu sein in der Bäckerei Stampfer (Keine Sorge, in Waltershofen gibt es nur eine einzige Bäckerei, du kannst sie also nicht verfehlen). Praktischer Weise liegt Waltershofen auch noch direkt an der A96. Wenn du also mal ins Allgäu kommst und auf der A96 unterwegs bist, mach einen kurzen Abstecher an der Ausfahrt Kisslegg. Es lohnt sich wirklich!
Was macht eine richtig gute Allgäuer Brotzeit aus? – Seelen Rezept & Obazda Rezept
Aber zurück zum Thema: Was macht eigentlich so eine richtig gute Allgäuer Brotzeit aus?
Die Seelen haben wir ja schon erwähnt. Wenn du nicht gerade neben der Bäckerei Stampfer in Waltershofen wohnst und einfach welche kaufen kannst, empfehlen wir dir, sie einfach selber zu backen. Das passende Rezept dafür findest du etwas weiter unten.
Aber nur Seelen, so lecker sie auch sind, wären vermutlich etwas trocken. Da muss noch was dazu.
Wie wäre es mit einem leckeren Obazda?
Obazda ist eine typisch bayrische Beilage zur Brotzeit, aber auch bei uns im Allgäu erfreut sie sich größter Beliebtheit. Übersetzen kannst du das Wort Obazda übrigens mit “Vermischter” – Vermutlich, weil du dabei viele verschiedene Zutaten einfach zu einer cremigen Masse vermischt. Auch dafür stellen wir dir unten das passende Rezept bereit.
Zu guter Letzt, haben wir bei unserer Brotzeit noch Pellkartoffeln und “a räßa Bergkäs” serviert, was so viel heißt, wie ein richtig würziger Bergkäse.
Seelen Rezept & Obazda Rezept – So wird’s gemacht
Jetzt haben wir dich vermutlich so hungrig gemacht, dass dir schon das Wasser im Mund zusammenläuft, oder? Deshalb lassen wir dich auch nicht mehr länger zappeln und teilen jetzt das Rezept mit dir (aber hey, du hättest auch einfach direkt runterscrollen können. Ist also echt nicht unsere Schuld, dass du so lange warten musstest…)
Deftige Allgäuer Brotzeit: Seelen Rezept mit selbstgemachtem Obazda und Pellkartoffeln
Für die Pellkartoffeln
- 1 kg festkochende Kartoffeln
- etwas Salz
Für die Allgäuer Seelen
- 500 g Dinkelmehl Typ 630
- 1 1/2 TL Salz
- 360-380 ml Wasser
- 20 g frische Hefe
- 1 TL grobes Salz
- 1 TL Kümmel (ganz)
Für den Obatzda
- 50 g Schalotten
- 250 g Camembert
- 150 g Sahnequark
- 1/2 TL Kümmelsamen
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL Paprikagewürz
- 3 Prisen Pfeffer
- 1 Handvoll Schnittlauch (klein geschnitten)
Pellkartoffeln
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Kartoffeln in einen großen Topf geben und mit Wasser auffüllen, so dass alle Kartoffeln mit Wasser bedeckt sind. Etwas Salz dazugeben und auf der heißen Herdplatte ca. 30 Minuten kochen, bis die Kartoffeln gut gekocht sind, aber nicht auseinander fallen.
Allgäuer Seelen
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Mehl, Salz, Wasser und Hefe zu einem Teig kneten und dann, mit einem Geschirrtuch abgedeckt, an einem warmen Ort gehen lassen. Das dauert etwa 40 Minuten. Der Teig ist fertig, wenn er etwa auf die doppelte Größe vergrößert hat.
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Backofen auf 230°C vorheizen
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Hände anfeuchten (wichtig, damit der Teig nicht daran festklebt) und den Teig in 5 gleich große Teile teilen. Aus jedem Teil ein kleines Baguette formen und auf ein, mit Backpapier ausgelegtes, Blech legen. Zwischendurch immer wieder die Hände befeuchten.
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Die kleinen Brote mit grobem Salz und ganzem Kümmel bestreuen und anschließend für 20-25 Minuten im Backofen backen.
Obazda
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Schalotten ganz fein in kleine Würfel schneiden
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Wenn du keine Küchenmaschine hast, den Camembert auch ganz fein kleinschneiden
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Camembert, Sahnequark, Kümmel, Salz, Paprika und Pfeffer in einer Schüssel oder der Küchenmaschine so lange rühren, bis du eine cremige Masser erhältst.
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Schnittlauch in kleine Röllchen schneiden und über den fertigen Obazda streuen.
Hüttengaudi – Noch mehr tolle Hüttenrezepte
Wir hoffen, dass du dich mit unserem Brotzeit-Rezept jetzt auf irgendeine Berghütte träumen konntest. Bis du wieder in echt dort einkehren kannst, veröffentlichen wir in den nächsten Wochen erst mal weiterhin viele neue Hüttenrezepte. Eine Übersicht über alle Rezepte findest du auf unserer Hüttengaudi-Seite. Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Nachkochen bzw. Nachbacken.
So verpasst du kein neues Hüttenessen-Rezept
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