Im Schnalstal wandern – Das war schon lange ein Traum von mir, aber w enn man mit kleinen Kindern in den Wanderurlaub fährt, versucht man natürlich immer wieder Touren zu finden, die vor allem auch für Kinder geeignet sind. Denn nichts ist schlimmer, als nörgelnde Kinder, weil sie keine Lust mehr haben.
Trotzdem haben aber auch wir Eltern unsere ganz eigenen Wanderbedürfnisse. Und auch wenn wir es meistens recht gemütlich und entspannt angehen lassen, so mögen wir es doch hin und wieder mal, uns selbst herauszufordern.
Aber wie schaffen wir das, wenn wir mit Kindern unterwegs sind?
Ganz einfach: In unserem Südtirol-Urlaub letztes Jahr haben wir Erwachsenen uns einfach aufgeteilt und haben eine Damen- und eine Herrentour gemacht.
Von der Damentour möchte ich euch heute erzählen, denn sie war ein absolutes Wanderhighlight!
Kinder also den Herren überlassen, Wanderschuhe anziehen und los geht’s!
Das Schnalstal
Diese wundervolle Wanderung führt uns in einen weit abgelegenen Ort im Schnalstal – Ein Gebiet, dass bis heute noch sehr ursprünglich und wunderschön ist. Etwa die Hälfte der Region gehört zum Naturpark Texelgruppe.
Das Schnalstal ist eine hochalpine Wanderregion mit einigen Gletschern und sehr authentischen und gemütlichen Bauernhöfen, Hütten und Almen.
Wanderwege gibt es schon in Höhenlagen ab 500 Metern, es kann aber auch bis auf 3.200 Meter hoch hinaus gehen.
Wer sich selbst herausfordern will und länger in der Region verweilt, kann auch eine Schnalser Wandernadel erwandern. Dafür brauchst du einen Wanderpass, in dem du dir Kontrollstempel einstempeln lassen kannst. Die Wandernadel gibt es in Bronze, Silber und Gold und du bekommst sie am Ende im Toursimusbüro in Karthaus gegen eine kleine Gebühr von 5€.
Ausgangspunkt unserer Wanderung
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die kleine Ortschaft Unsere Frau im Schnalstal. Ein Parkplatz ist schnell neben der Wallfahrtskirche gefunden und von hier können wir direkt loswandern.
Vorbei geht es am Hotel Tonzhaus und schon nach wenigen Minuten haben wir die Ortschaft hinter uns gelassen und wandern gemütlich einen Wald- und Wiesenweg entlang, der uns stetig, aber sehr gemütlich, bergauf führt.
Kurze Zeit später erreichen wir den Mastaunhof, von dem aus wir eine herrliche Aussicht über das Schnalstal genießen, bevor wir uns weiter bergauf begeben. Vom Mastaunhof an folgen wir dem Mastaunbach auf dem Wanderweg 17A.
Unser erstes Ziel der Wanderung: Die Mastaunalm
Erste Einkehrmöglichkeit: Die Mastaunalm
Nach insgesamt etwa 2,5 Kilometern erreichen wir die Mastaunalm, die herrlich in einem schmalen Tal liegt. An der Alm vorbei plätschert der Mastaunbach und Kühe grasen auf den grünen Wiesen ringsherum.
Die sonnige Terrasse lädt zu einer gemütlichen Einkehr mit Blick auf die umliegenden Hochalpen ein. Und genau das machen wir nun auch: Wir gönnen uns ein erfrischendes Getränk, denn der Mammut-Teil der Wanderung liegt immer noch vor uns.
Schnalstal Wandern – Der Aufstieg zum Mastaunpichl
Allzu lange verweilen wir nicht in der Mastaunalm, denn wir wissen, dass wir noch einiges an Höhenmetern und Kilometern vor uns haben und freuen uns riesig auf unser nächstes Ziel: Den Gipfel des Mastaunpichls.
Der Aufstieg dorthin hat es wirklich in sich. Kurz hinter der Mastaunalm zweigen wir links in den Wald ab und folgen dem Wanderweg 19 in Richtung Mastaunpichl. Hier beginnt der etwas anstrengende Aufstieg, aber wir haben es ja nicht anders gewollt und hatten eine Herausforderung gesucht.
Es geht einen schmalen Pfad durch den Wald immer steil bergauf. Immer wieder müssen wir Hindernisse überwinden, denn uns begegnen selbst im Juni noch diverse Schneefelder, die wir überqueren müssen.
Zudem liegen immer wieder Bäume quer über dem Wanderweg, über die wir entweder hinüberklettern müssen, unter denen wir uns hindurchschlängeln müssen oder um die herum wir einen anderen Weg finden müssen. Immer mal wieder fragen wir uns, ob wir wohl irgendwann an einen Punkt kommen, an dem es gar nicht mehr weiter geht.
Doch dann treffen wir auf andere Wanderer, die sich gerade auf dem Abstieg befinden und uns sagen, dass wir es auf jeden Fall ungehindert zum Gipfel und auf der anderen Seite auch wieder runter schaffen werden.
Das Highlight der Tour: Der Mastaunpichl
Etwa 2 Kilometer und fast 500 Höhenmeter später erreichen wir gut 1,5 Stunden später das Highlight unserer Wanderung: Den Gipfel des Mastaunpichls, der auf 2.285 Metern liegt und einen phänomenalen 360° Blick auf die Schnalstaler Hochalpen und das Schnalstal selbst bietet.
Wir befinden uns knapp über der Baumgrenze und freuen uns, dass wir einen herrlich sonnigen Tag für diese Tour erwischt haben. Wir verweilen eine ganze Zeit hier oben, genießen die Aussicht, entdecken immer wieder Neues und machen schließlich natürlich auch die obligatorischen Gipfel-Bilder.
Unser Abstieg zur Lafetzalm
Irgendwann wird es Zeit, den Abstieg anzutreten, denn wir wollen auf jeden Fall noch einkehren, denn langsam knurren auch unsere Mägen und verlangen nach mehr als einem Riegel, einem Stück Obst oder Keksen.
Auf der anderen Seite des Gipfels wandern wir zunächst in einem großen Bogen einen kargen Steinweg an einem Berghang entlang, bis wir wieder in einen Wald abtauchen und auf ebenso steilem Weg wie beim Aufstieg den Berg wieder hinunter wandern.
Etwas mehr als einen Kilometer müssen wir zurücklegen. Das hört sich erst einmal wenig an, ist aber auf dem steilen und schmalen Pfad durch den Wald nicht so schnell zu machen, wie wir gedacht haben.
Nach einiger Zeit kommen wir aber dennoch bei unserem Einkehrziel an.
Einkehr in der Lafetzalm
Nach insgesamt fast 4,5 Stunden Wanderzeit erreichen wir endlich die Lafetzalm, in der wir einkehren möchten.
Auch hier finden wir wieder eine herrlich sonnige Terrasse mit fantastischer Aussicht auf die umliegenden Berge und können uns bei der köstlich klingenden Auswahl an Speisen gar nicht entscheiden.
Am Ende entscheiden wir uns für Knödel mit Speckkrautsalat und Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei. Dazu gibt es eine köstliche Himbeerschorle.
Erfrischt und gestärkt machen wir uns danach auf den restlichen Abstieg.
Der Abstieg zurück zum Ausgangspunkt
Die Wegbeschaffenheit ändert sich auf dem nächsten Stück kaum. Es geht weiterhin einen schmalen Pfad durch den Wald entlang, der immer wieder von Wurzeln durchkreuzt wird und serpentinenförmig den Berg hinab führt.
Beim Abstieg begegnen uns einige Rehe und wir kommen am Ende ganz unerwartet sogar noch an einem Wasserfall vorbei. Der krönende Abschluss unseres wundervollen Wandertages sozusagen.
Kurz darauf können wir erst ganz klein und dann immer größer werdend durch die Bäume hindurch unseren Ausgangspunkt erkennen: Die kleine Ortschaft Unsere Frau im Schnalstal und nach insgesamt 4,5 Stunden reiner Wanderzeit erreichen wir müde und erschöpft aber zugleich unfassbar glücklich und stolz wieder unser Auto.
Fazit zur Wanderung zum Mastaunpichl
Diese Wanderung hat es in sich, ja! Es ist sicher nicht die leichteste Tour, die wir dir hier auf dem Blog bisher vorgestellt haben, aber es ist dennoch eine der allerschönsten.
Deshalb können wir sie aus vollem Herzen empfehlen. Die Tour ist nicht gefährlich oder schwierig, sie erfordert lediglich einiges an Kondition, denn der lange An- und Abstieg sind wirklich nicht ohne.
Überzeugt hat uns diese Tour aber auf jeden Fall durch ihre wunderschöne Natur, die fantastischen Aussichten und die herrlichen Einkehrmöglichkeiten.
Welche Tour war für dich schonmal besonders anstrengend, hat dich aber am Ende super stolz gemacht, weil du sie durchgezogen hast?
Unsere Wanderung zum Mastaunpichl in der Übersicht
- Schwierigkeit (Technik): Mittel
- Schwierigkeit (Ausdauer): Mittel
- Länge: 8 Kilometer
- Höhenmeter: 780 hm
- Gehzeit: ca. 4,5 Stunden
- Einkehrmöglichkeiten: Mastaunalm und Lafetzalm
Nachwandern ausdrücklich erlaubt
Wie immer, teilen wir unsere Touren vor allem aus dem Grund mit dir, damit du sie bei deinem nächsten Südtirol-Urlaub nachwandern kannst. In diesem Fall können wir eine große Empfehlung dafür aussprechen und freuen uns, wenn du danach von deinen Wandererlebnissen berichtest.
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Wanderung zum Mastaunpichl im Bewegtbild
Der Moment, auf den viele unserer Leser*innen immer ganz gespannt warten: Unser Wandervideo zur Tour.
Hier ist es:
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