Endlich, endlich, endlich!!!
Wir waren nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder draußen in der Natur beim Wandern! Und damit meinen wir nicht nur eine kleine Mini-Tour sondern eine hammermäßig geile Tour durch die Schweizer Alpen.
Nach unserem Bericht willst du hoffentlich direkt los wandern! Diese Wanderung ist nämlich der absolute Oberhammer!
Aber von vorne: Alles fing im März damit an, als meine Freundin Sarah aus der Schweiz (ihr kennt sie vielleicht noch aus meinen alten Berichten über Australien…) mir zum Geburtstag einen Tag in den Schweizer Alpen schenkte.
Nachdem wir lange keinen passenden Termin finden konnten, legten wir irgendwann den letzten Samstag fest – was für ein absoluter Glücksgriff denn das Wetter war nahezu perfekt!
Dieser Spätsommertag hatte es wirklich in sich! Er bescherte uns reichlich Sonnenschein und eine angenehme Wärme. Dazu gab es ein erfrischendes Windchen und wunderhübschen blauen Himmel – Ein Traum für jeden Wanderer.
850 Höhenmeter – würde ich das schaffen?
Ein bisschen Bammel hatte ich ja schon vor der Wanderung. Im Internet wird sie als anspruchsvoll bezeichnet. Außerdem wird vom Wanderer einiges an Kondition abverlangt.
850 Höhenmeter haben es wirklich in sich und nach meinem Wanderdesaster in den österreichischen Alpen vor ein paar Wochen, machte ich mir wirklich Sorgen, ob ich das nun schaffen würde…
Immerhin hatte ich die letzten vier Wochen intensiv laufen trainiert und konnte dabei schon meine Kondition um einiges steigern.
Aber war das genug?
Oder würde ich auf halbem Wege schlapp machen?
Vom Parkplatz zum Seealpsee – die erste Etappe
Startpunkt war der Parkplatz am Bahnhof Wasserauen im Kanton Appenzell. Vom Parkplatz aus ging es für uns direkt ein ganzes Stück bergauf. Das hatte nichts mit langsamen entspannten Einlaufen zu tun… Es ging gleich in die Vollen und auch gleich mächtig bergauf. Für ca. 20 bis 30 Minuten wanderten wir durch ein Waldstück bergauf bis wir irgendwann eine Lichtung erreichten und endlich wieder das Sonnenlicht erblickten.
Erstaunlicher Weise fühlte ich mich, oben angekommen, noch pudelwohl! Da war ich wirklich überrascht, denn ein Drittel der vor uns liegenden Höhenmeter hatten wir hier bereits hinter uns gebracht. Nun ging es erst einmal eine ganze Weile auf ebener Strecke durch grüne Wiesen.
Dabei hatten wir eine traumhafte Sicht auf die, um uns liegenden, Schweizer Alpen. Richtig, richtig schön!!!
Zwischenziel: Seealpsee
Nur noch ein Stückchen mussten wir wandern, bis wir unser erstes Ziel erreichten: Den Seealpsee. Nach einer kleinen, sehr angenehmen, Umrundung des Sees, ließen wir uns am Ufer in der Sonne nieder um eine kleine Verschnaufpause zu machen.
Vor uns lag noch ein großer Anstieg und dafür wollten wir Kräfte sammeln und uns ein bisschen entspannen. Im erholsamen Sonnenschein plünderten wir unsere Rucksäcke und die mitgebrachten Vorräte.
Es ist einfach nur herrlich, in dieser Abgeschiedenheit an einem Bergsee zu sitzen. Die Ruhe an einem solchen Ort ist einfach unvorstellbar und schwer zu beschreiben. Das musst du einfach selber erleben!
Vom Seealpsee hast du übrigens auch einen wunderbaren Blick auf den bekannten Schweizer Berg Säntis!
Der große Anstieg
Nach einer ausgiebigen Pause ging es für uns weiter. Nun ging es konstant bergauf und das für ca. eine Stunde lang. Wer meinen Bericht über die 900 Stufen in den Blue Mountains in Australien gelesen hat, wird wissen, dass mir Stufen so gar nicht liegen. Aber genau das erwartete mich auch bei diesem Anstieg. Die Stufen waren natürlich nicht so krass, wie die in den Blue Mountains aber dennoch nicht ohne.
Stufe um Stufe näherten wir uns unserem Ziel und langsam merkte ich, wie meine Kondition immer schwächer wurde. An einem Punkt war es so schlimm, dass ich mich hinsetzen musste um meine Oberschenkel auszuruhen, die so eine Belastung nicht gewöhnt sind.
Schnell noch eine Banane und ein Stückchen Schokolade verdrückt und sofort ging es mir wieder besser! Es geht doch nichts über ein paar Energie liefernde Snacks…
Der Weg schlängelte sich immer weiter den Berg hinauf. Mal im prallen Sonnenschein, dann wieder etwas geschützter durch ein Waldstück. Ebene Strecken gab es zwischendurch nur wenige.
Immer wieder musste ich anhalten um die atemberaubenden Ausblicke zu genießen! Ich konnte unser Wetter-Glück immer noch nicht fassen und kam aus dem Staunen nicht mehr raus, bei dem was sich vor meinen Füßen ausbreitete.
Nach etwa einer Stunde traten wir mal wieder aus einem Waldstück auf eine Lichtung. Nur dieses Mal lag etwas anderes vor uns: Nur noch ein paar Meter trennten uns von unserem Ziel: Dem Gasthaus Aescher.
Ziel erreicht: 850 Höhenmeter zurück gelegt
Endlich angekommen! Von diesem Ziel hatte ich schon eine ganze Zeit geträumt. Nachdem ich den Bericht von Travelita dazu gelesen und das Foto gesehen hatte, ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war klar: Irgendwann einmal möchte ich genau dort hin!
Irgendwann einmal…
Irgendwann einmal war letzten Samstag und irgendwann einmal wurde dadurch zur Realität – eine unglaublich schöne und beeindruckende Realität.
Mal ganz im Ernst: Wie kommt jemand auf die Idee, mitten in einen Felsen eine Hütte zu bauen? An einem so entlegenen Ort?
Noch dazu mit so vielen leckeren Köstlichkeiten im Angebot. Hier schlägt das Kulinarische Herz quasi Purzelbäume. Leider für den Euro-Geldbeutel nicht besonders günstig, dafür aber um so leckerer!
Wir entschieden uns bei unserem Mittagessen für traditionelle Schweizer Chäsrösti mit Ei! Ein absoluter Gaumenschmaus und eine wirklich verdiente Belohnung nach dem anstrengenden Aufstieg.
Hach, es war so schön dort oben, dass wir gar nicht wieder weg wollten. Auf einer Terrasse, mitten in der Sonne und umgeben von hohen Felsen auf der einen Seite und einem atemberaubend schönen Ausblick auf der anderen Seite. Was will man mehr?
Der Abstieg
Aber unsere Wanderung war an dieser Stelle natürlich noch nicht vorbei. Klar, wir hätten es uns leicht machen können und einfach mit der Seilbahn von der, nur etwas höher gelegenen, Ebenalp wieder runter ins Tal gondeln können aber wo wäre denn da der Spaß?
Glücklicher Weise, gibt es auf der anderen Seite des Gasthauses Aescher noch einen weiteren Weg, der wieder runter ins Tal führt. Dabei landeten wir nach einem kurzen Abstieg wieder auf einer Hochebene. Wie schon beim Aufstieg, war die Hochebene wieder ein wunderbarer Ort für eine kurze Erholung für die Beine bevor der richtige Abstieg begann.
Jetzt ging es wieder durch ein Waldstück in Schlangenlinien den Hang entlang zurück runter ins Tal. Der Abstieg dauerte nochmals ca. eine Stunde und als wir endlich wieder unten ankamen war ich wirklich kaputt und erschöpft aber auch RICHTIG glücklich!
Ich hatte es geschafft! Ich hatte 850 Höhenmeter bezwungen, bin den ganzen Berg wieder runter gelaufen und war nun zwar erschöpft aber nicht völlig erledigt.
Vor nur ein paar Wochen wäre so etwas absolut undenkbar gewesen. Ich kann noch immer nicht glauben, was so ein paar Mal Laufen gehen in der Woche über einen konstanten Zeitraum bewirken können.
Nun liegen noch fünf Wochen vor mir bevor es für uns nach Indonesien geht, wo wir auf Bali den Vulkan Gunung Batur besteigen wollen. Der hat „nur“ 700 Höhenmeter. Mit weiteren fünf Wochen Lauftraining sollte ich das also locker schaffen! Ich werde dich auf dem Laufenden halten!
Wunderschöne #Wanderung in den Schweizer Alpen: 850 Höhenmeter zum Gasthaus #Aescher. #Schweiz #WandernClick To TweetUnser erster Wander-Vlog
Schon lange haben wir mit dem Gedanken gespielt, endlich unseren YouTube Kanal weiter auszubauen. Ein paar Videos hatten wir ja schon in Bregenz gemacht, aber letzte Woche sind wir noch mal so richtig durchgestartet.
Von unserer Wanderung am Wochenende haben wir unseren aller ersten Vlog gemacht. Schau doch mal rein:
Wanderung zum Aescher – das Wichtigste im Überblick:
- Schwierigkeit Technik: Mittel
- Schwierigkeit Kondition: Mittel
- Höhenmeter: 850m
- Dauer: ca. 5 Stunden
- Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus am Seealpsee und das Gasthaus Aescher
Was waren die meisten Höhenmeter, die du bisher am Stück zurück gelegt hast und wie hast du dich danach gefühlt? Hinterlass uns gerne einen Kommentar unter dem Post in dem du uns von deinen Erfahrungen berichtest.
Du willst noch mehr Genusswanderungen?
Dann melde dich jetzt zu unserem Wanderwegweiser an und erhalte als kleines Willkommensgeschenk unser kostenloses Genusswander-eBook mit 20 tollen Genusswanderungen in den Alpen. Zur Anmeldung musst du einfach nur auf den Button unten klicken und deine Daten eintragen (keine Sorge, wir schicken dir NIEMALS Spam! Versprochen!) und schon landet das eBook in deinem Postfach:
Hallo liebe Jana!
Sehr schöne Bilder! Glückwunsch, dass du die 850 Höhenmeter geschafft hast! 🙂
Das nächste Mal geht es wieder ein Stückchen leichter!
Benutzt ihr eigentlich Wanderstöcke? Wir dachten immer, dass sei nur etwas für Omis, aber sie erleichtern alpine Wanderungen enorm – vor allem beim bergab laufen entlasten sie die Knie. Seitdem fehlen sie bei uns auf keiner Wanderung mehr.
Unsere anstrengendste Wanderung war letztes Jahr die Besteigung des Rinjanis (3752m) in Indonesien. Insgesamt haben wir an drei Tagen rund 3260 Höhenmeter bewältigt. An einem Stück waren es am zweiten Tag 1726 hm nach oben. Es war enorm anstrengend und wir hatten zum Teil mit uns zu kämpfen, aber wenn man am Gipfel angekommen ist und es geschafft hat, ist das Gefühl einfach nur genial und unbeschreiblich schön und entschädigt für jegliche Mühen, die man unternommen hat!
Mach weiter so!
Viele Grüße
Anna
Hallo Anna!
Vielen Dank für deine netten Worte! 3260 Höhenmeter sind der Oberhammer! Davon bin ich noch soooooo weit entfernt! Wir wollen in Indonesien auch auf einen Vulkan steigen, allerdings auf den auf Bali… Da haben wir dann nur 700 Höhenmeter vor uns…
Wanderstöcke haben wir auch! Habe ich beim Abstieg am Samstag auch benutzt! Sie sind so mega hilfreich! Ich möchte sie echt nicht mehr missen auch wenn ich am Anfang genau den gleichen Gedanken dazu hatte wie ihr. Ich dachte immer, das sei nur was für alte Leute… Vielleicht sollten wir mal einen Extrabeitrag hier auf der Seite machen um mit diesem Vorurteil aufzuräumen! 🙂
Viele Grüße,
Jana
Hallo Jana,
wunderschöne Aufnahmen – da habt ihr wirklich einen Traumtag erwischt.
Unsere anstrengendste Wanderung war die Besteigung des Half Dome im Yosemite NP. Das sind jeweils 1400 Höhenmeter hoch und runter plus ca. 26 Kilometer Wegstrecke. Da braucht man abends nach der Rückkehr nichts mehr. Aber es ist eine wunderschöne Wanderung!
Viele Grüße
Biene
Hallo Biene, wow! Das klingt nach einer sehr anstrengenden aber auch nach einer super schönen Wanderung. Dagegen ist unsere Wanderung in den Schweizer Alpen ja nahezu lachhaft! 🙂
Aber es freut uns, dass dir unser Artikel gefallen hat! Vielen Dank für deinen Besuch!