So sehr wir das Allgäu auch lieben, so toll finden wir es auch manchmal einfach ins Auto zu steigen und mal ganz woanders hinzufahren!Im September führte uns unsere Reiselust an den Comer See nach Italien. In dieser, wandertechnisch vergleichsweise unerschlossenen Region hatten wir uns ein schickes kleines Agriturismo an der Westseite des Sees gemietet um von dort aus die Umgebung zu erkunden.
Zusammen mit Freunden, die extra aus England angereist waren, machten wir uns also gleich am ersten Tag der Reise auf zu unserer ersten Wanderung.
Wanderroute an Comer See finden
Am Comer See ist es gar nicht so einfach, eine passende Wanderroute zu finden. Zwar gibt es auch dort ausgeschilderte Wanderwege, aber die Region ist einfach noch nicht so bekannt fürs Wandern, wie viele andere Regionen in den italienischen, österreichischen, Schweizer und deutschen Alpen.
Wir hatten zwar unseren Rother Wanderführer* dabei, der auch tolle Touren versprach, nur ist es blöd, wenn die Unterkunft an der einen Seite des Sees ist und die ausgesuchte Wanderstrecke auf der anderen Seite. Zwar ist der See an seiner breitesten Stelle nur 4,2 km breit, dafür aber 51km lang und da fährt man schon eine ganze Weile bis man auf der anderen Seite ist.
Zusätzlich erschwerend kommt dazu, wenn Menschen mit unterschiedlicher Wandererfahrung zusammen wandern möchten. Da kommen dann einfach von vornherein nicht allzu viele Wanderrouten in Frage.
Trotzdem sind wir fündig geworden und so führte uns unsere erste Wanderung zunächst einmal nach Gravedona, einem kleinen Ort direkt am Comer See.
Von Gravedona nach Stazzona – Aber wo geht es los?
In Gravedona soll die Wanderung starten, aber bis es soweit ist, verbringen wir erstmal eine gefühlte Ewigkeit damit, den Parkplatz zu finden. Wie gesagt, die Region ist für Wanderer noch nicht so gut erschlossen und so ist der Parkplatz überhaupt nicht gekennzeichnet. Nach einer Weile und mit Hilfe diverser Karten- und Navigationstools (dem Smartphone sei Dank), finden wir den Parkplatz ENDLICH, parken, schnüren die Wanderschuhe und dann geht es los!
Zunächst einmal ein kleines Stück der Straße entlang, die uns durch ein kleines verschlafenes Örtchen führt. Schon bald geht es zwischen den eng aneinander liegenden Häusern durch eine schmale Gasse eine steinerne Treppe hinauf. Hier können wir uns, was die Beschilderung angeht, nicht beschweren. Wirklich an jeder Ecke finden wir die kleinen rot-weißen Wanderzeichen!
Schnell verlassen wir das kleine Dörfchen und wandern weiter den Berg hinauf. Neben uns eine grüne Wiese und dahinter bereits jetzt ein traumhaft schöner Ausblick auf den Comer See.
Kurz darauf kreuzen wir eine Straße. Hier folgen wir weiter den Schildern nach Stazzona. Nun laufen wir noch ein kleines Stück an der Straße entlang, bis der Wanderweg rechts hinauf führt. Jetzt geht es weiter über einen, von Weinreben umrahmten Wanderweg. Rechts von uns befindet sich eine Mauer, die von Weinreben und anderen Pflanzen überwuchert ist und links von uns können wir fast den gesamten Weg über die wunderschöne Aussicht genießen!
Wandern Gravedona: Wanderweg finden for Dummies
Nach einer Weile endet der Wanderweg wieder an einer Straße. Hier sind wir erst einmal etwas überfordert, weil wir nicht wissen, wohin wir müssen. Die suchenden Augen des Wanderpärchens neben uns verraten, dass es ihnen ganz genauso geht.
Ein weiteres Paar trifft wenige Minuten nach uns ein und informiert uns ganz schlau, dass wir den rot-weiß-gestreiften Zeichen folgen müssen, denn das seien die Zeichen für Wanderwege…
Ach wirklich?
Genau das ist ja das Problem, denn gerade von eben diesen Zeichen ist rund um uns herum kein einziges zu sehen! Also konsultieren wir mal wieder mehrere Apps und beschließen, dass wir die Straße wohl weiter bergauf laufen müssen um nach Stazzona zu kommen, wo wir hinwollen.
Und siehe da: Schon nach der nächsten Kurve entdecken wir das nächste Wanderzeichen. Wir sind also auf dem richtigen Weg und müssen auch gar nicht mehr lang die Straße entlanglaufen, sondern biegen schon nach ein paar Metern wieder rechts in einen wunderschönen Wanderweg ein.
Es geht immer weiter bergauf und der Ausblick wird mit jedem Schritt noch traumhafter! Wir genießen die Aussicht und das extrem gute Wetter an diesem Tag und schon nach kurzer Zeit kommen wir in Stazzona an.
Einkehren in Stazzona
Da Stazzona etwa auf der Hälfte unserer Wanderroute liegt, es Mittagszeit ist und wir alle ein leichtes Hüngerchen verspüren, beschließen wir, dass wir hier einkehren werden. Viele Möglichkeiten bieten sich in Stazzona jedoch nicht dafür. Um es genau zu sagen, gibt es lediglich eine Einkehrmöglichkeit: Das Restaurant La Trave.
Das macht aber gar nichts, denn das Restaurant ist wirklich schön, hat eine wunderschöne Terrasse mit Blick auf den Comer See und das Essen kann sich auch sehen lassen. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man irgendwo essen geht, wo auch viele Einheimische an den Tischen sitzen.
Bei leckerem italienischen Essen und köstlichem Wein genießen wir La Dolce Vita und freuen uns darüber, dass wir so eine tolle Wanderung für den Start in unseren Comer See Urlaub gefunden haben.
Von Stazzona Richtung Dongo zurück nach Gravedona
Stazzona ist der höchste Punkt unserer Wanderung. Von hier aus geht es wieder bergab in Richtung See. Wieder stehen wir vor dem Problem, dass wir nicht wirklich wissen, wohin wir gehen müssen. Letztendlich raten wir und folgen der Straße noch ein kleines Stück den Berg hinauf, durch ein paar Serpentinen, bis es links einen steilen Fußweg den Berg hinunter führt.
Auf der Komoot App sehen wir, dass es sich um einen offiziellen Wanderweg handelt und so beschließen wir einfach nicht mehr nach der Wanderbeschreibung zu laufen, sondern den Schildern zu folgen und hin und wieder auf die Karte der App zu schauen.
So wandern wir stetig bergab. Wieder durchwandern wir auf dem Wanderweg kleine urige Dörfer, die an längst vergangene Zeiten erinnern, sowie kleine Wald- und Wiesenstücke. Immer wieder kreuzt der Wanderweg eine Straße, aber das ist nicht besonders störend.
Kurz bevor es unten weiter geradeaus Richtung Dongo geht, biegen wir links ab und folgen einem Weg Richtung Gravedona, wo wir auch nach einiger Zeit wieder an unserem Auto ankommen.
Wandern Gravedona: Unsere Wanderung im Überblick
- Schwierigkeit (Ausdauer): leicht
- Schwierigkeit (Technik): leicht
- Höhenmeter: 300m
- Länge der Wanderung: 6,13 km
- Dauer der Wanderung: etwa 1 1/2 Stunden ohne Einkehr oder Fotopausen
- Einkehrmöglichkeiten: Ristorante La Trave
Natürlich haben wir auch diese Wanderung wieder mit der Komoot App getracked, so dass du in unserem Profil alle Details zur Wanderung findest.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Wandern Gravedona – Unser Fazit
Die Wanderung hat uns allein schon wegen der tollen Ausblicke sehr gut gefallen. Auch, wenn es immer wieder schwierig war, den richtigen Weg zu finden, ist es doch eine lohnenswerte Wanderroute – vor allem für Wanderanfänger. Die Wanderung ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, allerdings nicht komplett in der Natur sondern verläuft auf weiten Teilen durch kleine verschlafene Orte.
Wanderung von Gravedona nach Stazzona im Bewegtbild
Wer uns schon eine Weile kennt, der weiß, dass wir beim Wandern nicht nur Wanderequipment, sondern auch unsere Kamera mit dabei haben. Damit schießen wir nicht nur alle Fotos, die ihr hier in unseren Blogartikeln und auf unseren Social Media Kanälen findet, sondern auch unsere Wandervideos, die wir dann auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen.
Auch bei unserer Wanderung von Gravedona nach Stazzona am Comer See, hatten wir die Kamera mit dabei und haben fleißig gefilmt. Folgendes Video ist dabei rausgekommen:
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Nachwandern erlaubt – kostenlose Wanderbeschreibung zum Download
Warst du schon mal am Comer See wandern? Welche ist deine Lieblingstour? Hinterlasse einen Kommentar!
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Der Lage Maggiore ist was wandern angeht auch nicht zu verachten. Das schöne ist hier die Anreise mit dem Schiff. Da nimmt man einfach die Fähre zum Startpunkt der Wanderung oder lässt sich abends mit dem Schiff wieder nach Hause schippern 😉
Hier etwas Inspiration für die nächste Flucht aus dem Allgäu:
http://mehr-berge.de/vier-familientouren-am-lago-maggiore/
Vielen Dank! Zum Lago Maggiore möchten wir auch unbedingt noch! Es gibt einfach soooo viele schöne Gegenden zum Wandern! 🙂