Im Winter ist das mit dem Wandern ja immer so eine Sache. Wir suchen uns einen Tag zum Wandern aus, an dem es uns zeitlich gut passen würde, freuen uns schon Tage im Voraus darauf und dann plötzlich ist das Wetter draußen so ungemütlich, dass wir uns gar nicht erst vor die Tür trauen…
Das ist einer der Hauptgründe, warum wir im Winter einfach nicht so viel unterwegs sind wie zu allen anderen Jahreszeiten. Außerdem habe ich unter der Woche einen Vollzeitjob, weswegen für unsere gemeinsamen Familienwanderungen sowieso nur die Wochenenden in Frage kommen.
Letztes Wochenende hatten wir super viel Glück, denn das Wetter war am Samstag einfach nur traumhaft schön. Nach vielen kalten und grauen Wintertagen freuten wir uns auf unsere kleine Familienwanderung.
Als Ziel suchten wir uns dieses Mal den Niedersonthofener See aus. Die Strecke, die wir wählten gleicht eigentlich eher einem Spaziergang als einer Wanderung, aber ich hatte mir gerade neue Wanderschuhe von Loewa* zugelegt, weshalb ich froh war, sie auf unkomplizierter Strecke testen zu können.
Aber wie war das noch gleich mit der richtigen Vorbereitung?
Immer wieder predigen wir hier auf dem Blog und auch in unseren Videos, wie wichtig eine gute Vorbereitung bei einer Wanderung ist.
Diesen Samstag hat uns unsere Unbedachtheit mal wieder gepackt! Und zwar ganz fies von hinten. Langsam hat sie sich angeschlichen um dann während unserer Wanderung zuzuschlagen.
Wovon die Rede ist?
Vom Hunger und dem Problem, das daraus entsteht, wenn man nicht genug zu Essen dabei hat.
Aber Moment… war das nicht einer von diesen Anfängerfehlern, die man beim Wandern unbedingt vermeiden sollte?
Ja, ganz genau! Ertappt!
Wir sind aber leider mal wieder in die Falle getappt. Manchmal muss man wohl am eigenen Leib Fehler spüren, um sie zukünftig zu vermeiden.
Gefrühstückt hatten wir beide eine kleine Schale Müsli mit etwas Joghurt und Früchten. Das reicht für ein paar Stunden, aber während unseres Spaziergangs wurde Jana zunehmend Energie- und Kraftloser, bis es irgendwann fast gar nicht mehr ging.
Dabei war unsere Wanderung, die man eigentlich eher als Spaziergang bezeichnen sollte, nicht einmal schwer. Sie hatte gerade mal 30 Höhenmeter und wir liefen auf gut ausgebauten Wanderwegen…
Natürlich waren wir nicht komplett ohne Proviant aus dem Haus gegangen. Ganz so dumm sind wir ja schließlich auch nicht. Aber leider hatten wir eben nur zwei Bananen eingesteckt, die dann zwar kurzfristig Energie lieferten, aber weiß Gott nicht gereicht haben um Jana wieder fit zu bekommen.
Landgasthof lässt hoffen!
Nach etwa der Hälfte der Strecke hofften wir auf einen Landgasthof, der aber leider gerade Winterpause machte. Also nix mit schönem Einkehren während der Wanderung.
Weiter ging es, immer schön rund um den See. Ich durfte inzwischen, neben dem Krümel, auch noch den Rucksack mit den ganzen Sachen für den Krümel tragen. Wie ein Packesel bewegte ich mich vorwärts und hoffte darauf, dass wenigstens das, auf der Karte eingetragene, Gasthaus auf der anderen Seite des Sees geöffnet hatte.
Aber Pustekuchen. Nix war geöffnet. Wir durchwanderten ein eingeschlafenes Nest. Im Sommer ist hier sicherlich eine ganze Menge los und da bekommt man um den See herum auch sicher an jeder Ecke etwas zu essen, aber eben nicht an einem mäßig-warmen Wintertag…
Die letzten Kilometer wurde Jana immer langsamer und ich befürchtete schon, dass ich sie irgendwann auch noch tragen muss, aber zum Glück schaffte sie es mit Ach und Krach zurück zum Auto. 7,6km waren wir bis dahin gelaufen.
Nun stellte sich die große Frage: In der näheren Umgebung etwas zu Essen suchen oder direkt nach Hause fahren?
Wir entschieden uns für den direkten Heimweg, denn die umliegenden Dörfer wirkten leider nicht so, als hätten sie kulinarische Höchstleistungen zu bieten… Außerdem war es gegen 16.00 Uhr ziemlich unwahrscheinlich eine geeignete Einkehrmöglichkeit zu finden, die um diese Zeit geöffnet hatte.
Glücklicher Weise entdeckten wir auf der Heimfahrt das „Drei Käse Hoch“ – einen Käseladen, der genau noch 5 Minuten geöffnet hatte. Wir also nix wie rein und dort wurden erst einmal 2 große Stücke leckerer Käse gekauft, welchen wir gleich im Auto kosten mussten.
An Janas Gesicht konnte ich mit jedem Bissen erkennen, wie die Energie langsam in ihren Körper zurück kam und Abends zu Hause wurde sie am Ende mit einem köstlichen, selbst gemachten Essen und einem guten Glas Wein belohnt.
Fazit zur Wanderung rund um den Niedersonthofener See
Aber wie war die Wanderung denn nun, mal abgesehen von dem ganzen Hunger?
Super schön können wir sagen, auch, wenn es sich eher um einen Spaziergang als um eine Wanderung gehandelt hat.
Trotzdem durften wir unglaublich schöne Ausblicke genießen. Die Route bietet über schattige Waldstücke, über schlammige Gebiete direkt am Wasser und einem Teilstück quer durch saftig grüne Wiesen alles, was das Wanderherz begehrt. Dabei kannst du in aller Ruhe die schöne Aussicht auf das umliegende Bergpanorama genießen.
Im Frühjahr machen bestimmt auch die Gasthöfe wieder auf und dann lohnt sich ein Besuch auf einer der Gasthof-Terassen auf denen du bei schöner Aussicht herrlich schlemmen kannst. Oder du bringst dir eben selber ein kleines Picknick mit und isst es auf einer der vielen Bänke, die es rund um den See gibt.
Unsere Wanderung am Niedersonthofener See im Überblick
- Schwierigkeit (Ausdauer): Sehr leicht
- Schwierigkeit (Technik): Sehr leicht
- Höhenmeter: 30m
- Länge der Wanderung: 7,61km
- Dauer der Wanderung: 1,5 – 2 Stunden, je nach Tempo
- Einkehrmöglichkeiten: Im Winter leider keine, sonst aber den Landgasthof „Seehof“ sowie den Imbiss am Badeplatz Niedersonthofen.
- Parkmöglichkeit: Öffentliche Parkplätze am Niedersonthofener Badeplatz sowie am Landgasthof (Achtung! Du solltest hier auf jeden Fall ein Ticket lösen, denn auch wenn du das Gefühl hast, mitten in der Pampa zu sein, gibt es hier Politessen, die kontrollieren, ob du ein Ticket gelöst hast.)
Eine genaue Übersicht zur Wanderung findest du auch auf unserem Komoot Profil, denn wir haben die Wanderung natürlich auch wieder mit der App getracked:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Unsere Wanderung im Bewegtbild
Selbstverständlich war auch unsere Kamera wieder mit dabei und wir haben das ganze Essensdrama für dich
festgehalten:
Weitere Reise- und Wandervideos findest du übrigens auf unserem YouTube Kanal.
Lade dir unsere kompakte Wanderbeschreibung als pdf herunter
Spendiere uns als kleines Dankeschön für die kostenlose Wanderbeschreibung einen Kaffee ein Glas Wein:
Weitere Wanderungen im Allgäu
Viele weitere tolle Wanderungen und Wandertipps findest du in unserer Regionsübersicht fürs Allgäu. Damit bist du perfekt für deinen nächsten Wanderurlaub im Allgäu ausgestattet!
Ich glaube nicht, dass das ein Anfängerfehler war, ihr hattet ja zu Essen dabei. Eine Banane sollte auf diesem Spaziergang eigentlich reichen. Ich denke eher die Tagesverfassung von Jana war nicht so toll – hab ich auch schon erlebt, dass ich auf meiner Hausstrecke auf einmal komplett unterzuckert bin – normalerweise geht die sogar mit leerem Magen locker. Also seid nicht so streng mit euch 🙂 viele schöne Hikes noch, LG Uli
Vielen lieben Dank Uli für die netten Worte! Ich habe mich einfach am meisten über mich selbst geärgert, weil die Strecke echt easy-peasy war und ich einfach nur mehr zu essen gebraucht hätte. Aber ich habe daraus gelernt! Das passiert mir nicht noch einmal!